Am vergangenen Sonntag trafen wir uns vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse mit den Spielerinnen des TSV Vellmar zum diesjährigen Spitzenspiel der Landesliga Nord. Für den TSV Vellmar sollte es hierbei um die vorzeitige Meisterschaft gehen, wir hingegen wollten unserem Ziel, gegen kein Team der Liga 2x in der Serie zu verlieren sowie unsere weiße Weste bei den Heimspielen zu halten, im vorletzten Heimspiel dieser Serie einen großen Schritt näher kommen.
Unter den Zuschauern befanden sich auch viele mitgereiste Vellmarer Fans, die ihrer Mannschaft zum Sieg verhelfen und gemeinsam die Meisterschaft feiern wollten.
Zu Beginn des Spieles zeigte sich jedoch, dass es kein Selbstläufer werden würde, für keine der beiden Mannschaften. Zwar konnten wir nach wenigen Minuten mit 4:2 und 6:3 in Führung gehen. Wir standen bärenstark in der Abwehr, es war kein Hindurchkommen für die Vellmarer Rückraumspielerinnen, die immer wieder den Zweikampf suchten und hin und wieder auch versuchten, durch daraus entstehende Lücken ihre Kreisläuferin in den Griff zu bekommen. Wir standen aber bereit und konnten einige der Anspielversuche vereiteln und somit Vellmar den Scheid abkaufen. Diana stand wie ein Wachhund vor dem Kasten und ließ keinen Ball hindurch, parierte in der ersten Halbzeit 2 Siebenmeter und schien Vellmar damit ein wenig verzweifeln zu lassen.
Aber im Angriff fehlte uns dann leider die Konzentration im Abschluss. Unser Problem war nicht einmal zwangsläufig, dass wir zu überhastet abschließen wollten (zumindest nicht in der ersten Hälfte). Wir scheiterten leider an der fehlenden Präzision unserer Würfe – und dabei hätte es so einfach sein können, da beide Torhüterinnen verhältnismäßig eher klein gewachsen waren.
So taten wir uns also recht schwer, unsere Chancen im Angriff zu nutzen und uns weiter abzusetzen. Die Umstellung der Abwehr im Vellmarer Block auf eine offensive Vorgezogene trug Früchte, verunsicherte uns kurzzeitig im Angriff und ließ uns zu dem einen oder anderen Fehlpass verleiten, ehe es Thekla war, die die Chance witterte, sich mehrfach an den Kreis absetzte und durch schöne Anspiele von Anna, Tessa oder Joana zum Erfolg kam. Auch Tessa spielte eine saustarke erste Halbzeit und erzielte wichtige Tore im Zweikampf und vom 7m-Punkt aus, der sonst heute mal wieder unser Sorgenkind werden sollte.
Dennoch nutzte Vellmar unsere Fehler, brachte Steyer, die einzig torgefährliche Rückraumspielerin ins Spiel und konnte letztendlich nach ca. 15 Minuten den Ausgleich zum 6:6 erzielen. Unsere Fans hatten aber das Hinspiel in Vellmar nicht vergessen und ließen Steyer dies auch lauthals spüren. Dadurch ließ sie sich unerwarteter Weise kurzzeitig verunsichern, leistete sich die eine oder andere unsichere Aktion und verhalf uns somit doch nochmal zu einer 3-Tore-Führung, welche wir insgesamt bis zur Halbzeit zum 15:12 halten konnten.
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit konnten wir Vellmar noch auf Distanz halten, ehe die Spielerinnen des TSV nach knapp 8 Minuten den Ausgleich zum 17:17 schafften. Als wir dann auch noch innerhalb einer Minute zwei Zeitstrafen schlucken mussten, nutzte Vellmar die Chance eiskalt aus und setzte sich über 18:20 auf 19: 23 und 21:25 ab. Gerade in diesen 3 Minuten, in denen wir in Unterzahl waren, spielten wir im Angriff leider viel zu hektisch, suchten viel zu schnell den Abschluss zum Tor (leider war ich selbst hier der Hauptakteur) und konnten bedingt durch die Unterzahl in der Abwehr nicht so schnell verschieben, als dass wir die schnelle Rechtsaußen nach dem Abräumen am Wurf hätten hindern können.
Nachdem Steyer in der ersten Halbzeit noch verunsichert schien, wuchs zudem ihr Selbstbewusstsein mit jedem Tor, dass sie von der 7m-Linie oder aus der zweiten Reihe warf. Wir bekamen sie einfach nicht in den Griff, sodass sie insgesamt mit 12 Toren, davon 5 Strafwürfe, als beste Torschützin am Ende des Spieles das Spielfeld verlassen sollte.
Zwar konnten wir im Anschluss an unsere Unterzahl an jedes von Vellmar erzielte Tor ein Gegentor erzielen, wir schafften es aber leider nicht mehr, diesen Rückstand noch aufzuholen. Wir kämpften und bissen noch einmal auf die Zähne, hatten sogar auch nochmal eine doppelte Überzahl, die wir aber leider kräftebedingt nicht mehr wie Vellmar 20 Minuten zuvor nutzen konnten. Somit gingen wir mit unserer ersten Niederlage in der Rückserie sowie dem ersten doppelten Punktverlust gegen ein Team aus der Liga vom Spielfeld und mussten Vellmar bei ihrem verdienten Meistertanz in unserer Halle zusehen.
Es spielten:
Diana, Tine (Tor), Joana (2), Thekla (6), Tessa (5), Anna (3), Addi, Jackel (1), Julia (1), Anne, Kathi (4), Naddel, Ängy (5)
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