Zum ersten Heimspiel im neuen Jahr empfingen wir am vergangenen Sonntag den TSV Heiligenrode. Bereits im Hinspiel in Heiligenrode hatte sich eine hitzige Partie entwickelt, nachdem wir zur Halbzeit mit sechs Toren zurückgelegen und uns dann bis zur 48. Minute wieder bis auf 1 Tor herangekämpft hatten. Damals hatten wir in den Schlussminuten das Nachsehen, das sollte heute anders sein.
Die Partie begann jedoch bereits vor dem eigentlichen Anpfiff. So versuchte der Gegner uns aus dem Konzept zu bringen, in dem er bei der Seitenwahl darauf bestand, das Spiel von „unserer“ Spielhälfte aus zu beginnen, wodurch wir unsere Bank räumen und dem Gegner überlassen mussten. Das Blut war geleckt. Wir hatten aus den letzten Spielen genug Selbstvertrauen geschöpft und waren auch trotz dem Ausfall von Joana personell gut aufgestellt, sodass uns dieses Psychospielchen nicht weiter störte und wir nach dem Abpfiff mit einem ebenso breiten Grinsen das Spielfeld verlassen konnten, wie der Gegner es betreten hatte. Zudem standen uns Joleyn und Pauline wieder zur Verfügung, die beide einen wesentlichen Anteil zum heutigen Erfolg tragen sollten. Aber eins nach dem anderen.
Wie erwartet begann das Spiel sehr ausgeglichen und von beiden Seiten mit sehr viel Engagement und Körpereinsatz. Auch wir hatten ein kleines Ass im Ärmel und so staunte die zur Sonderbewachung von Anna bestellte Spielerin des TSV nicht schlecht, als Anna direkt in Richtung Kreis marschierte und sie sich somit wieder in dem Deckungsverbund eingliedern musste. Nachdem durch Kati das erste Tor erzielt, von Heiligenrode jedoch postwendend der Ausgleich geschaffen wurde, zeigte die von Heinz gewählte Angriffsformation schnell, was sie auf dem Kasten hatte. Joleyn, die für Anna im linken Rückraum begann, lieferte insbesondere in der ersten Halbzeit ein saustarkes Spiel ab und konnte ein ums andere Mal ein schönes Rückraumtor erzielen und hielt uns damit vorerst bis zur 10. Minute durch das 4:4 im Rennen. Der TSV hingegen hatte aus dem Rückraum nicht viel Wurfkraft zu bieten, setzte seine Außenspielerinnen dafür umso besser in Szene und so fingen wir die Feldtore des TSV in der ersten Halbzeit ausschließlich von dort, 7 davon über den linken Flügel, wodurch sich auch schnell unsere Schwachstelle im rechten Abwehrverbund abzeichnete. Diana im Tor hingegen leistete starke Arbeit, hielt sogar einen Siebenmeter (insgesamt waren es sogar 3 von 5 vereitelten Strafwürfen!) und unser Mittelblock stand sehr kompakt und ließ kaum ein Hindurchkommen zu. Vorne haperte es ein wenig an der Ausbeute, wir erarbeiteten zwar gute Chancen, konnten diese jedoch nicht gut umsetzen und machten die gegnerische Torhüterin stark. So stand es über das 4:4 schnell 4:6 (12.), ehe wir dank Lari erneut den Ausgleich zum 6:6 (15.) schafften und dann endlich die Führung an uns rissen. Nach zwei blitzsauberen Anspielen an den Kreis und einer tollen 1:1-Aktion konnte erst Naddel zweifach und anschließend erneut Joleyn eine 3-Tore-Führung zum 10:7 (22.) erzielen. Auch Pauline, die kurz darauf im rechten Rückraum auflief, trug sich postwendend nach ihrer Einwechselung in die Torschützenliste ein und zeigte sich auch heute wieder – wie auch Joleyn – als große Unterstützung für die 1. Damenmannschaft. Anna machte zudem ihre Sache am Kreis sehr gut, erzielte ihre heutigen Tore vom Kreis und konnte gemeinsam mit Naddel die nötigen Lücken schaffen, um für Rückraum und Außen die Chancen zu eröffnen, auch wenn die Verwertung zunächst noch etwas dürftig war. Daher mahnte Heinz uns in der Halbzeit bei einem Zwischenstand von 13:11 zur Konzentration beim Torabschluss und noch einmal deutlich auf das Defizit auf den Außen-Abwehrpositionen, insbesondere auf der rechten Seite, aufmerksam. Auch wenn die Gegnerinnen noch ein, zwei Tore in der zweiten Halbzeit von dort erzielen konnten, zeigten seine Worte bald Früchte und wir verschoben nach außen besser. Leider ließ unser Rückzugsverhalten gerade in der zweiten Halbzeit zu wünschen übrig, dadurch konnte der Gegner meist durch die 2. Welle und das eine oder andere Rückraumtor sogar noch einmal in Führung mit 17:18 (49.) gehen, nachdem wir kurzzeitig in doppelter Unterzahl spielten (in der wir aber nur ein Gegentor verzeichneten!). Diana hatten wir es zu verdanken, dass der Gegner in dieser Phase das Spiel nicht drehte. Als Anna im Tempogegenstoß von einer Gegenspielerin sehr unfair gestoppt wurde, hierfür jedoch lediglich eine Zeitstrafe erhielt (das Regelwerk sieht eigentlich für solche Aktionen eine andere Bestrafung vor) hatte Tessa die Schnauze voll. Sie drehte jetzt richtig auf, traf noch und nöcher das Tor des Gegners sowohl vom 7-Meter-Punkt als auch durch Einzelaktionen und entschied das Spiel „fast im Alleingang“. 6 Ihrer 10 Tore erzielte sie alleine in den letzten 11 Minuten des Spiels, erwies sich erneut als Top-Siebenmeterschützin und unberechenbare Spielmacherin im Angriff. Kam sie einmal nicht durch, wurde blitzschnell auf Linksaußen abgeräumt und die ebenfalls treffsichere Kati verwandelte das Ding. Heiligenrode hatte dem nicht mehr viel entgegenzusetzen und scheiterte zunehmend an unserer starken Abwehr oder an Diana. Zwar schaffte der Gegner noch das eine oder andere Tor, welches jedoch umgehend wieder relativiert wurde, wodurch wir bis kurz vor Schluss immer mindestens eine 2-Tore-Führung innehatten (20:18, 51. / 22:19, 55. / 23:21, 59. Minute). Auch ein Team-Timeout seitens Heiligenrode brachte den gewünschten Erfolg nicht mehr und so konnten Tessa und Kati in den letzten 61 Sekunden den Vorsprung noch auf 4 Tore erhöhen. Der letzte Wurf von Heiligenrode traf Tessa dann unnötiger Weise noch im Gesicht (kann ja mal passieren, vor allem wenn die Sprungkraft nachlässt). Eine Entschuldigung, statt wutentbrannt das Spielfeld zu verlassen, wäre trotzdem eine nette Geste gewesen… Der Freude am Sieg tat diese Aktion jedoch keinen Abbruch und die zwei Punkte konnten im Kampf gegen den Abstieg umso mehr auch dank einer tollen Zuschauerkulisse gefeiert werden!
Das nächste Spiel in und gegen Twistetal verspricht erneut viel Spannung, auch hier müssen gegen den Abstiegskampf unbedingt zwei Punkte her. Über eure Unterstützung würden wir uns wie immer sehr freuen und so wird auch ein Bus eingesetzt. Abfahrt ist am Samstag um 16:30 Uhr in Oedelsheim, gerne könnt ihr euch bei Arno Straube hierfür anmelden!
Es spielten:
Diana, Tine (Tor), Ida, Pauline (2), Lari (1), Tessa (10/5), Anna (2), Julia, Joleyn (4), Kati (3), Naddel (2), Ängy (1)
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