Damen I: FSG Waldhessen – HSG Wesertal 23:27 (8:13)

Bei bestem Wetter und mit einer erstklassigen After-Game-Versorgung (vielen Dank an die HNA für das gelungene Trio-Foto) machten wir uns also auf den Weg nach Rotenburg. Der Vorbericht seitens der Waldhessinnen sollte (so die Vermutung, da uns in dem Bericht Unbehagen gegenüber Tempospiel nachgesagt und aufgrund zweier Niederlagen gegen die FSG in der Vor-Saison mehr oder weniger bereits ein Heimsieg angekündigt wurde) vermutlich einige Ortsansässige in die Halle locken. Verständlich, da der Fanblock der Gastgeberinnen sonst recht überschaubar war und unseren treuen mitgereisten Fans, geschweige denn deren Trommeln keine Paroli bieten konnte. Dennoch konnte das geübte Auge eindeutig den Respekt und vielleicht auch ein wenig Furcht zwischen den Zeilen lesen – und der sollte auch berechtigt sein, wie sich zu Beginn des Spieles herausstellen sollte.

Denn obwohl Waldhessen 12 Sekunden nach unserem ersten Treffer direkt ausgleichen konnte, kam der Gegner im Gegensatz zu uns überhaupt nicht ins Spiel und scheiterte immer und immer wieder an unserer starken, eingespielten Abwehr. 1/1-Situationen sowie ein Strafwurf brachten uns auf der anderen Seite schnell in Führung und zwangen Spielertrainierin Larsen Poulsen dazu, nach nur 9 Minuten bei einem Spielstand von 2:5 bereits die erste grüne Karte zu zücken. Scheinbar war für uns diese Auszeit ertragreicher als für die Gastgeberinnen, denn in den folgenden 7 Minuten legten wir einen 5:0-Lauf zum 2:10 hin, durch welchen bereits nach 16 Minuten Spielzeit die zweite grüne Karte durch Waldhessen auf dem Zeitnehmer-Tisch landete. Da die Startformation Waldhessens gegen unsere Abwehr kein Mittel einzusetzen wusste, musste nun die Spielertrainerin selbst die Zügel in die Hand nehmen und ihr Team wieder auf die richtige Spur zurück führen. Als wir in den folgenden Minuten außer einem technischen und einem Abstimm-Fehler in der Abwehr nicht wirklich viel auf die Reihe bekamen, nahm Paster ebenfalls eine Auszeit, um Schlimmeres zu verhindern. Was zumindest bedingt gelang – zwar konnte die Erst-Liga-erfahrene Trainerin, die in Handballkreisen als herausragende Regisseurin für ihr beeindruckendes Spielverständnis und peripheren Blick bekannt ist, ihre Spielerinnen immer wieder in Szene setzen und selbst durch die eine oder andere Bude den Abstand etwas verkürzen, dennoch hielten wir gut dagegen und konnten mit einer adäquaten 5-Tore-Führung bei einem Spielstand von 8:13 in die Kabine gehen. Grund hierfür war auf der Abwehr-Seite – das sollte auf jeden Fall mal erwähnt sein – unser saustarker Mittelblock, der allein in dieser Halbzeit bereits 4 Würfe abblockte und Diana damit enorm entlastete, aber auch Diana selbst, die uns durch ihre Paraden im Rennen hielt. Insbesondere die Würfe von Außen wurden heute richtig gut entschärft, das Ergebnis des wöchentlichen, exzellenten Torwart-Trainings durch unser Dreiergespann Iris, Thekla und Anna (bärenstark, Mädels!).

Trotzdem war unser Trainer mit unserer ersten Halbzeit nicht so zufrieden, wie das Zwischenergebnis es eventuell erwarten ließ. Grund dafür war, dass wir wieder einmal zu viele technische Fehler machten, die dem Gegner einen Ballgewinn mit Chance auf Torerfolg einbrachte. Die Fehlwürfe, die wir verbuchen mussten, waren zum Teil aufgrund unzureichender Vorbereitung oder einem überhasteten Torabschluss entstanden. Die Marschroute: aus dem Rückraum gefährlicher werden, mehr Druck ausüben, Abwehr konstant halten. Positiv war, dass wir in der ersten Halbzeit das Tempospiel doch recht hoch hielten, wodurch sich die Zuschauer vermutlich fragten, welche der beiden Mannschaften noch gleich das Problem mit temporeichem Handball hatte.

Die Waldhessinnen überrumpelten uns in der 2. Halbzeit mit einer 4-2-Deckung, mit welcher sie Annso und Joana stilllegen wollten. In solchen Situationen fehlt uns einfach noch ein wenig die Gelassenheit und Abgeklärtheit, um nicht gleich voller Hektik den Weg zum Tor zu suchen,sondern auch hier den Ball erst einmal in aller Ruhe durchzuspielen, und nochmal, und nochmal…. Okay, wir haben auch (bis auf einige wenige Antiquitäten) ein wahnsinnig junges Team und jede unserer Youngsters übernimmt regelmäßig Verantwortung, die sonst eher Routiniers zuzumuten wäre. Es dauerte also einen Moment, ehe wir uns mit dieser Formation zurecht fanden, sodass die Hausherrinnen auf einen 4-Tore-Abstand zum 11:15 verkürzen konnten. Aber auch das schafften wir. Tessa zeigte einmal mehr ihr Können und erzielte entweder durch 1/1-Suationen Tore oder holte Strafwürfe heraus, welche sowohl Annso als auch Joana souverän ummünzten. Und so zogen wir, trotz der teils unsportlichen Spielweise der Spielertrainerin, bei der sogar die sobenannten Routiniers nicht schlecht staunten, auf 7 Tore Differenz zum 14:21 davon. Kurz darauf wurde endlich einmal das unsportliche Verhalten von Larsen Poulsen geahndet (wenn vielleicht auch einmal zu wenig), in dem sie für 2 Minuten auf die Bank geschickt wurde. Eine weitere Zeitstrafe gegen Waldhessen eröffnete uns durch die entstandene doppelte Überzahl große Chancen, die wir jedoch leider nicht zu nutzen wussten und uns somit nicht entscheidend absetzen konnten, da die Gastgeberinnen trotz doppelter Unterzahl zwei Tore erzielen konnten. Bis zur 51. Minute hielten wir aber sicher unsere 7-Tore-Führung. In den letzten 10 Spielminuten wurden wir dann in der Abwehr etwas nachlässiger, wodurch die torgefährliche Lusky noch etwas für ihre persönliche Torausbeute tun konnte. Letztendlich kam Waldhessen jedoch nicht auf mehr als 4 Tore heran und wir konnten als verdienter Sieger vom Platz gehen und uns in der Kabine über eine erstklassige Verpflegung freuen. 🙂

Es spielten: Laura, Diana (beide Tor)

Eva, Pauline, Ängy (1), Annso(5/1), Joleyn (1), Tessa (5), Joana (10/4), Eusi (1), Ida (1), Naddel, Julia (1), Kati (2)

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