HSG Wesertal – SV Germania Fritzlar 21:21 (9:11)
Punktgewinn oder Punktverlust??
Nach der Auswärtsniederlage gegen Wollrode stand heute die Wiedergutmachung und unser zweites Heimspiel der neuen Saison auf dem Programm. Gegen Fritzlar hatten wir in der letzten Saison im Hinspiel in Fritzlar so unsere Probleme und verloren dieses mit 25:20, revanchierten uns jedoch im Rückspiel vor heimischer Kulisse mit einem deutlichen 26:17 Sieg gegen die Drittligareserve.
Auch heute sollte es ein schweres Spiel für unser Team werden, da wir nun auch noch auf Anna und Saskia verzichten mussten, die sich in der Vorwoche im Spiel bzw. Training verletzten und somit heute nicht im Trikot auflaufen konnten (gute Besserung an dieser Stelle!). Zudem fehlte Naddel aus privaten Gründen. Glücklicher Weise war AnnSo wieder zur Stelle.
Zwar konnten wir durch Kati in der ersten Minute via Tempogegenstoß mit 1:0 in Führung gehen, dies sollte jedoch der Beginn einer 10-minütigen Durststrecke werden, in der wir durch Fehlwürfe und technische Fehler im Angriff nicht gerade unsere Glanzleistung ablieferten. Unsere Abwehr hatte auch noch so seine Probleme; zwar beherrschten wir das Aufbauspiel der Fritzlarerinnen ganz gut und wiesen den Gegner hier und da in seine Schranken; durch unsere Patzer im Angriff kam der Gegner jedoch unnötig erfolgreich zum Tempogegenstoß, da unsere Rückzugsbewegung zu träge war. Es gab zwar immer wieder Einzelkämpfer unter uns, die rannten, was das Zeug hielt, aber gegen 3 Läuferinnen von Fritzlar war nur eine zurücklaufende Wesertalerin als Unterstützung für Diana machtlos. So lagen wir in der 9. Spielminute mit 1:5 zurück, ehe Heinz ein Team-Timeout nutzte, um uns wachzurütteln. Es schien eine Besserung einzutreten; wir kämpften uns mit einer starken Abwehrleistung insbesondere durch Tessa, die für Anna die Regie übernommen hatte und ihren Job saustark beherrschte, in den nächsten 10 Minuten über 2:5 (11.), 4:6 (15.) und 5:8 (21.) zurück, aber leider schafften wir es nicht, dem Ausgleich nahe zu kommen. 3 schöne Tore durch Kati, Joleyn und Joana standen im Schatten von 5 Fehlwürfen und 2 technischen Fehlern; hätten wir diese 7 Angriffe erfolgreich beendet, hätte es schon wieder ganz anders ausgesehen. Stattdessen nutzte der Gegner ebenfalls ein Timeout zur Umstellung und konnte seine Führung nochmal auf 5:10 (23.) ausbauen, was letztlich auch daran lag, dass uns bei einem Straf- und Nachwurf zweimal der gegnerische Pfosten in die Quere kam. Und trotzdem: wir hatten den Mut nicht verloren, Annso kämpfte wie eine Löwin und holte uns durch 2 Tore in Folge wieder zurück ins Spiel und auch trotz einer Zeitstrafe gegen die HSG zogen Joana und Ida nach und sorgten für einen Halbzeitstand von 9:11.
In der zweiten Halbzeit waren wir kaum wieder zu erkennen, wir legten einen Blitzstart hin und überrannten die Fritzlarer Damen förmlich. Nicht zuletzt lag das daran, dass Eva mal wieder ihre 5 Minuten hatte 🙂 und nach dem Ausgleich durch AnnSo per Strafwurf (11:11, 35.) wieder einmal einen Hattrick hinlegte (ich weiss, ich wiederhole mich, aber sie macht das wirklich ständig!) und uns so mit 14:12 in der 40. Minute in Führung brachte. Dann kam da auch noch Diana ins Spiel, der nach einem Torwurf des Gegners direkt über dem Scheitel entlang das Funkeln in den Augen bis in ihre Heimat anzusehen war, kaltschnäuzig wie ein Seehund zwei Tempogegenstöße des Gegners hintereinander abfing und uns somit erneut ein gewaltiger Rückhalt war (HAMMER!). Wir legten nochmal einen drauf, lagen mit drei Toren (17:14, 48.) vorn, doch irgendwie gerieten wir durch drei aufeinanderfolgende Fehlwürfe von der Zielgeraden ab. Wieso auch immer entschieden sich die Schiedsrichter nun wesentlich schneller für ein Zeitspiel, was uns verunsicherte, hektisch werden ließ und uns zu erzwungenen Abschlüssen nötigte. Ehe wir uns versahen, hatte der Gegner innerhalb von 3 Minuten durch eine Art Sekundenschlaf (anders kann man es nicht bezeichnen, denn ansonsten stand unsere Abwehr heute echt Top!) den Ausgleich zum 17:17 (51.) erzielt und alles war wieder offen. Der Kampf kam jetzt zum Höhepunkt; jede Wesertalerin gab noch einmal alles, man warf sich ohne Rücksicht auf blaue Flecken jedem Ball hinterher und nahm den zehrenderen, aber heute definitiv effektiveren Weg durch die gegnerische Abwehr statt über den Block zum Torwurf in Kauf und so wurde es erneut richtig spannend in den letzten Spielminuten. 20 Sekunden vor Ende fing AnnSo einen Ball ab und warf uns zum 21:20 in Führung. Leider kochten die Emotionen innerhalb weniger Sekunden über, sodass der Gegner 10 Sekunden vor Abpfiff aufgrund eines taktischen Fouls einen Strafwurf zugesprochen bekam und diesen dann auch verwandelte. Zwar hatten wir noch einige Sekunden, konnten jedoch aufgrund einer grünen Karte unser Tempo nicht mit in den Gegenangriff nehmen, verfingen uns in der Abwehr und konnten den uns zugesprochenen direkten Freiwurf dann leider nicht mehr zu unseren Gunsten verwandeln. So kam es dann zum Endstand von 21:21, bei dem nun noch eine Frage zu klären wäre: Punktverlust oder Punktgewinn??? Wir haben uns super in das Spiel zurückgekämpft und hätten gerne auch den zweiten Punkt noch mitnehmen können, leider war in dem entscheidenden Moment das Glück leider nicht auf unserer Seite….
Die nächsten zwei Wochenenden sind aufgrund der Herbstferien spielfrei, diese Zeit werden wir nutzen, um unsere Leistungssteigerung aus diesem Spieltag zu vertiefen und uns auf die dann anstehenden Spiele gegen Baunatal und Großenlüder zu einzustellen in der Hoffnung, dann wieder auf den vollen Kader zurückgreifen zu können.
Es spielten: Diana, Tine (beide Tor)
AnnSo (5/2), Joana (4/1), Tessa, Ida (1), Kati (2), Eva (4), Eusi (3), Pauline (1), Charlotte, Joleyn (1), Julia
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