Nachdem wir letztes Wochenende mit einem lachenden und einem weinenden Auge aufgrund des Remis in Twistetal mit nur einem Punkt die Heimreise angetreten waren, wollten wir am heutigen Heimspieltag wieder die volle Ausbeute erzielen. Insbesondere die Tatsache, dass wir in den vergangenen Spielzeiten gegen den heutigen Gegner immer einen harten Kampf zu kämpfen und in der letzten Saison vor heimischer Kulisse das Nachsehen hatten, stachelte uns einmal mehr an, dieses Spiel als 4-Punkte-Spiel zu betrachten, schließlich hatten wir noch eine offene Rechnung zu begleichen.
Mit voll besetzter Bank, leider aber ohne die gesundheitlich bedingt ausgefallene Thekla sowie Kathi, die zuvor mit der 2.Damenmannschaft bereits zwei wichtige Punkte einfahren konnte, starteten wir mit leichter Anfangsnervosität in das Spiel. Unserem heutigen Gegner, der in der Liga als eine der tempostärksten Mannschaften gehändelt wird, ließ sich die lange Anreise nicht anmerken und startete mit hohem Tempo in die Partie, erzielte gleich das erste Tor und ging in Führung.
Zwar taten wir uns anfänglich schwer, die erste und zweite Welle des Gegners zu unterbinden und den Spieß umzudrehen, jedoch ließen wir den Gegner nie wirklich die Überhand gewinnen und uns mit mehr als einem Tor voraus zu sein, ohne dass wir zeitnah den Ausgleich schaffen konnten. Das Blatt wendete sich in der 14. Minute, in der wir Dank der sehr gut aufgelegten Diana bei einem Stand von 6:6 die Führung der Großenlüderinnen vereiteln und im Gegenzug kurze Zeit später durch einen verwandelten Strafwurf von Joana erstmals selbst in Führung gehen konnten. Zwar lief der offene Schlagabtausch und der ständige Ausgleich einer Führung durch die andere Mannschaft noch bis zur 20. Minute weiter – doch jetzt saßen wir am längeren Hebel und waren die, die den Führungstreffer erzielten. Insbesondere Joana und AnnSo hielten uns hier im Angriff durch Würfe aus der zweiten Reihe im Spiel und netzten gekonnt das Runde im Eckigen ein. Auch die offensivere Abwehrvariante durch Anna auf die 2. Welle des Gegners zeigte Erfolg und verleitete den Gegner zu dem einen oder anderen technischen Fehler oder half uns zumindest, diese zu entschärfen und die Großenlüderinnen zum Positionsangriff zu zwingen.
Zeitgleich stabilisierten wir unsere Abwehr, unser Innenblock bekam zunehmend die gegnerische Kreisspielerin in den Griff. Auch die großenlüder Rückraumspielerinnen hatten heute nicht viel zu melden, da wir die Ballführerin frühzeitig attackierten und somit immer wieder den Spielfluss unterbrachen und den Gegner aus dem Konzept brachten. So schafften wir es sogar, bis zur Halbzeit eine 3-Tore-Führung zu erzielen, wussten aber, dass wir uns in der zweiten Hälfte noch steigern mussten, um diese Punkte einkassieren zu können.
Unser Problem erkannten wir in der Halbzeit recht schnell, wir hatten eindeutig zu viel Pech im Angriff und konnten leider trotz guter Chancen nicht die gewünschten Torerfolge aufweisen. Zudem klappte unser Tempogegenstoßspiel auch nicht so recht, kaum ein langer Pass kam an, weil entweder die Hände des Gegners im Spiel oder zu viel Kraft im Arm der Passgeberin war und die Bälle im Nirvana landeten.
Das sollte sich jetzt ändern, wir nahmen uns vor, nur noch 100%-sichere Pässe zu spielen und uns auch beim Torabschluss etwas mehr zu konzentrieren. Wobei man hier auch sagen muss, dass das Glück heute echt nicht auf unserer Seite war. Gefühlt gingen während des gesamten Spiels knapp 10-12 Pfosten- oder Lattentreffer zu unseren Ungunsten aus; besonders Anna hatte in der ersten Halbzeit das Pech, dass der Ball nach dem Treffer am Innenpfosten immer den Weg aus dem Tor heraus anstatt in das Tor suchte. Nur gut, dass unsere Anna so kaltschnäuzig ist und sich von so etwas nicht beeindrucken lässt, denn sie gab nicht auf und konnte dadurch in der letzten viertel Stunde wichtige Treffer erzielen. Dazu aber gleich mehr.
Wie gesagt begannen wir die zweite Halbzeit mit einer 3-Tore-Führung, welche wir bis zur 43. Minute auch halten konnten. In der Zeit fiel Großenlüder im Angriff nicht viel ein; der Gegner erzielte in dieser Zeit lediglich drei Tore. Das Problem an der Sache: uns ging es nicht besser… In diesen 13 Minuten hatten wir wie bereits erwähnt große Probleme mit dem Pfosten, der heute einfach nicht unser Freund werden wollte. Die Verunsicherung, die dadurch kurzzeitig in unserem Angriff entstand, ließ Großenlüder nochmal hellhörig werden und in der 45. Minute bei einem Stand von 17:16 nochmal auf ein Tor heran kommen.
Da war wieder diese Spannung… Tor durch Anna. Wuhuu! Tor Großenlüder. Verdammt.. Wieder Tor durch Anna – endlich war dieser blöde Pfostenfluch bezwungen! Wurf von außen durch Großenlüder – Diana hält!! Angriff Wesertal. Annso wird gefoult. Strafwurf für uns (verdammt, wir hatten doch heute schon drei verworfen). Lari geht zum Siebenmeterpunkt… Und zimmert das Ding eiskalt ein! 20:17 für uns, yesss! Dann Großenlüder im Angriff… Foul… Siebenmeter für Großenlüder… Tine kommt ins Tor – zuvor konnte sie schon zwei Strafwürfe vereiteln… Und sie tut es wieder!! Immer noch 20:17 für uns – noch 8 ½ Minuten zu spielen… Dann Angriff – wieder Siebenmeter für uns… Und wieder Lari – und wieder Tor! 21:17, noch 8 Minuten… Dann wieder Anna im 1 gegen 1 – Tor! 22:17 und noch 7 Minuten, da sollte doch was drin sein oder??? Aber wir machten es nochmal spannend, als wir Großenlüder in der 56. Minute nochmal auf 3 Tore herankommen ließen – und jeder weiss ja, dass ein solcher Vorsprung erst nach 59 Minuten und 30 Sekunden ein ausreichender Vorsprung zum Sieg ist…. Also weiter fighten und auf die Zähne beissen… Dann Tor durch Naddel – 23:19… Und wieder Großenlüder- 23:20, noch 2 ½ Minuten. Wieder Strafwurf für uns – und wieder Lari, die souverän Ihren 4. Treffer für heute erzielte und kurz darauf AnnSo mit ihrem 5. Treffer, der uns endlich die Gewissheit brachte, dass diese 2 Punkte auf unser Konto gingen! Da konnte uns auch das letzte Tor von Großenlüder zum Endstand von 25:21 in der letzten Spielminute nichts mehr anhaben, die Wiedergutmachung war geglückt und unser Tabellen-Punktestand auf 11:3 Punkte angestiegen, wodurch wir nun vorläufig den 3. Tabellenplatz hinter Vellmar und Ho/Sa/Wo mit jeweils 12 Pluspunkten verdient für uns sichern konnten.
Insgesamt kann man sagen, dass es zwar eine sehr temporeiche, aber nie unfair geführte Partie war, in der wir verdient als Sieger vom Platz gingen. Klar, die Torausbeute hätte größer ausfallen können. Aber wir haben im Vergleich zu den letzten Spielen unsere technischen Fehler deutlich reduziert und unsere Abwehr konnte heute endlich mal zeigen was in ihr steckt – das ist doch auch etwas oder?! 🙂
Es spielten: Diana, Tine (beide Tor), Anna (4), Joana (6/1), Lari (4/3), AnnSo (5/1), Tessa, Anne, Naddel (2), Ida, Julia, Addi, Jackel, Ängy (4)
Am nächsten Wochenende geht es ein bisschen „um die Worscht“ – da wollen wir dem aktuellen Tabellenführer den Schneid abkaufen und den Titelaspiranten mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Und vor allem zeigen, dass wir zu Recht in der Tabelle da stehen, wo wir stehen! Daher würden wir uns über lautstarke Unterstützung der Tribüne sehr freuen! Anpfiff ist um 18 Uhr in der Sporthalle Vellmar.
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