In unserem letzten Vorrunden-Auswärtsspiel taten wir uns über die gesamte Spielzeit schwer, ins Spiel zu kommen. Die ersten 6 Minuten verschliefen wir sogar komplett, sodass Paster sich nach einem 4:0-Lauf der Gastgeberinnen früh dazu entschied, die grüne Karte auf dem Sekretärstisch abzulegen. Dass wir in der Abwehr mehr zupacken mussten, war uns klar. Unser Kernproblem war aber der überhastete Abschluss im Angriff. Und das, obwohl wir uns eigentlich seit Jahresbeginn im Training gut auf eine offensive gegnerische Abwehr vorbereitet hatten. Wenige Sekunden nach dem Timeout erzielte Joleyn das befreiende erste Tor für uns, und als Clara erneut nur wenige Sekunden später einen abgefangenen Ball in ein Tempogegenstoßtor verwandelte, keimte die Hoffnung auf, dass der Bann gebrochen war. Doch dann schlichen sich zu allem Überfluss auch noch technische Fehler ein, Bälle wurden nicht gefangen, unsichere Pässe gespielt. Hätte Diana nicht zwischenzeitlich noch drei starke Paraden (davon ein 7-Meter) hingelegt, hätten wir nach 15 Spielminuten bereits mit 8 statt 5 Toren zurückgelegen. Während die Baunataler sich bereits die Hände rieben, stellten wir unseren Angriff um und agierten mit 2 Kreisläuferinnen. Ein wenig frischen Wind brachte auch die nun eingewechselte Finja mit ihrer Schnelligkeit, mit der sie die linke Abwehrseite der Gegnerinnen ins Schwimmen brachte, selbst zwei schöne Tore erzielte neben zwei astreinen Ablegern nach außen, welche dankbar verwertet wurden. Auch Joana und Ida waren vorne erfolgreich und sorgten zusammen mit Diana’s Paraden dafür, dass wir einen 8:3-Rückstand in den zweiten 15 Minuten von Halbzeit eins zu einem 12:12-Gleichstand umwandeln konnten.
Jetzt hieß es, ne Schippe drauflegen, die letzte Viertelstunde war kämpferisch und spielerisch stark! Das klappte zwar nur bedingt, aber wenigstens ließen wir diesmal nicht zu, dass Baunatal sich bedeutend absetzen konnte. Ein kurzer kollektiver Ausfall auf unserer Seite innerhalb von 70 Sekunden wandelte den fortlaufenden Gleichstand wieder in einen 3-Tore-Rückstand ( 14:14, 35. Spielminute vs. 17:14, 37. Spielminute) und sorgte für ein weiteres Timeout, in welchem Paster nun doch etwas deutliche Worte fand. Die jugendfreie Version lautet: endlich mal wach werden, konzentrieren und „safety goes first“ (soll englisch sein und bedeutet sinngemäß: nur sichere Dinger).
Die Umsetzung gestaltete sich als etwas schwierig. Zwar gingen wir nach einer guten Abwehrleistung (unter anderem fand unser Mittelblock zu gewohnter Stärke zurück und brachte den gegnerischen Rückraum in dieser Zeit zum Verzweifeln) mit einem 1:7-Lauf auch endlich mal in Führung, konnten diese sogar auf 3 Tore zum 20:23 in der 47. Minute ausbauen. Kurz darauf hatten wir jedoch gleich mehrfach hintereinander Pech im Abschluss, waren in der Rückzugsbewegung einen Tick zu langsam und die flinken Baunatalerinnen nutzen die Chance, um auszugleichen und für einen kurzen Moment einen Hauch von Hoffnung aufkommen zu lassen, als sie für 17 Sekunden mit 25:24 in Führung lagen. Sekunden später, nachdem Tessa wieder ausglich (55. Minute), erhielten wir kurz hintereinander 2 Zeitstrafen und 2 Siebenmeter zu Gunsten des Gegners. Dann kam jedoch unser Winner of the Match auf die Platte, unser Siebenmeter-Killer Laura. Eiskalt entschärfte sie diese eigentlich doch glasklaren Chancen und stahl damit Finja, die für uns den Siegtreffer 44 Sekunden vor Schluss erzielte, sogar noch die Show 😊
Unser Motivationscoach Tessa brachte es mal wieder auf den Punkt: Auch heute war leistungsmäßig kein guter Tag für uns – und trotzdem haben wir gewonnen!
Herzlichen Dank an die mitgereisten Fans, die uns lautstark unterstützt und motiviert haben! Und natürlich an Finja für Ihren Einsatz 😊
Es spielten: Diana, Laura, Ida (2), Clara (5), Eva, Joana (5/2), Tessa (2), Joleyn (2), Linda, Finja (3), Lotta, Sophie, Kati (3), Ängy (4)
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