TSG Dittershausen – HSG Damen I 27:18 (10:9)

Ein Spiel zum Vergessen.
Wie soll man so einen Bericht zu schreiben beginnen, wenn man eigentlich gar nicht versteht, was bei diesem Spiel passiert ist?
Fangen wir mal so an: wir hatten uns nach der Weihnachtspleite in Fulda vorgenommen, für uns selbst etwas wieder gutzumachen. Wir wissen um unser Können und unsere Stärken und die galt es, für einen guten Start in die Rückrunde abzurufen und auf’s Parkett zu bringen. Was allerdings in den ersten 60 Spielminuten dieses Jahres passierte, glich allem Möglichen, nur nicht dem, was wir uns vorgenommen hatten. Zwar hatten wir aufgrund einiger Krankheitsfälle und Urlauberinnen über zwei Wochen hinweg eine für unsere Verhältnisse eher geringe Trainingsbeteiligung, aber das war für dieses Spiel sicher keine Ausrede.
Sowohl Dittershausen als auch wir starteten relativ träge in das Spiel, sodass zwar das erste Tor durch Joleyn relativ schnell erzielt wurde, der Spielstand bis zur 20. Minute jedoch gerade mal 5 Treffer für beide Parteien aufzuweisen hatte. Unsere Abwehr stand gut, wir stimmten uns vor allem im Mittelblock gut ab und hatten die Halben der Dittershäuserinnen gut im Griff. Im Angriff fehlte uns jedoch die letzte Durchschlagskraft und Zielgenauigkeit, um einfache Tore aus der zweiten Reihe zu erzielen, nur durch 1/1-Situationen waren wir erfolgreich. Hinzu kam, dass unser Rückzugsverhalten heute eher dürftig ausfiel und wir in der ersten Viertelstunde bereits drei Tempogegenstoßtore kassierten.
Nachdem Dittershausen dann in der 20. Minute eine Auszeit genommen hatte, kam auf beiden Seiten etwas mehr Bewegung in das Spiel. Auf unserer Seite kam nun Joana ins Spiel und war die Einzige, die zumindest Normalleistung im Angriff abrufen konnte und uns mit einem Hattrick im Spiel hielt, während wir in der Abwehr zunehmend nachlässiger wurden und nicht korrekt abzählten (7:7, 24.). Letztendlich hatten die Gegnerinnen nur ein, zwei Spielzüge, die sie immer und immer wieder abriefen und der uns insbesondere in der zweiten Halbzeit das Leben schwer machte. Durch halbherziges Verschieben und zu spätes Angehen der Gegenspielerinnen mussten wir in den verbleibenden 10 Minuten der ersten Halbzeit dann 4 Strafwürfe hinnehmen oder im Vorfeld bereits der wendigen Torjägerin Hoppe Tribut zollen, indem wir sie einfach an uns vorbei laufen ließen.
Durch die Umstellung auf 2 Kreisläuferinnen im Angriff wollten wir versuchen, die nötigen Lücken für unseren Rückraum zu schaffen, wodurch wir zumindest am Ball blieben und dem Gegner bis zur Halbzeit an den Fersen blieben (10:9).
Auch trotz deutlicher Worte in der Halbzeitpause sollte es in den verbleibenden 30 Minuten nicht besser werden. Erneut lief die Halbzeit recht träge an, bis eine der Mannschaften richtig in Fahrt kam. Bis zur 36. Minute beim 12:12 war alles offen und nachdem Joana die sehnlich erwünschte Führung für uns zum 12:13 (38.) erzielte, keimte Hoffnung auf, dass nun endlich der Knoten geplatzt war. Doch dem war leider nicht so, im Gegenteil. Nach einer Auszeit durch die Heimmannschaft fanden wir uns überhaupt nicht mehr zurecht und ließen uns von den langatmigen Angriffen der Gegnerinnen regelrecht einschläfern. Wie in Trance standen wir einfach nur daneben, wenn die Gegenspielerin an uns vorbei lief, und das durch die Bank weg auf allen Positionen. Wir ordneten den Kreis nicht mehr richtig zu, und wenn das Abzählen in Halbzeit eins schon nicht gut funktionierte, hatte es nun seinen Tiefpunkt erreicht und ließ ein ums andere Mal das Abräumen auf Außen oder Ablegen auf den Kreis zu. Selbst eine Überzahl in der 43. Minute konnten wir nicht nutzen, um wieder in die Spur zu finden und nötigte Paster dazu, kurz darauf bei einem Zwischenstand von 19:16 eine Auszeit zu nehmen um uns nochmal neu zu justieren. Doch auch das fruchtete nicht, keine 7 Minuten später, nun stand es 22:16 (52.) , folgte die nächste Ansprache von ihm, nachdem er die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch gelegt hatte. Da uns langsam die Zeit davon lief, lautete nun die Devise, im Angriff schnell aber sicher den Abschluss zu suchen. In der Abwehr stellten wir auf eine 4:2 mit Manndeckung um, wodurch jedoch auch die entstehenden Räume ohne Gegenwehr genutzt wurden. Ausgerechnet in dieser Situation verfolgte uns dann auch noch das Pech und wir mussten einige Lattentreffer hinnehmen. Auch die gegnerische Torfrau lief zur Höchstform auf und fischte den einen oder anderen gut platzierten Wurf weg, wodurch natürlich nicht nur uns der Treffer fehlte, sondern wir dann im Gegenzug auch noch einen Tempogegenstoß nach dem anderen fressen mussten und durch unser mangelhaftes Rückzugsverhalten Diana regelrecht im Stich ließen. Allein 5 davon waren es in den letzten 5 Minuten, während wir nach dem 23:17 durch Eva kurz davor nicht mehr viel entgegenzusetzen hatten.
In Summe waren unsere Technischen Fehler heute garnicht unser Problem. Wenn man von den 12en, die wir insgesamt verursacht hatten, mal noch die 6-8 Stück abzieht, die von den „Unparteiischen“ ziemlich einseitig ausgelegt waren, befanden wir uns in der Hinsicht in einem akzeptablen Rahmen. Leider wurden auch die Fouls sehr einseitig bewertet, was uns einige Ballverluste bescherte und das an Zeitspiel grenzende Verhalten der Heimmannschaft in den letzten 8 Minuten der Partie wurde schlichtweg nicht geahndet. Heute war unsere sonst recht stabile Abwehr ein großes Manko und die Torausbeute einfach zu schwach. Zu unvorbereitet wurden die Würfe genommen und landeten entweder im Abwehrblock der Gegnerinnen oder in den Händen der Torhüterin und auch der letzte Ruck war heute einfach nicht auf unserer Seite, sodass der Sieg für Dittershausen wohl oder übel in Ordnung ging.
Aber was soll es. Shit happens und wie sagte Kati so schön, Krone aufnehmen und wieder richten, nächstes Wochenende geht es im heißgeliebten Heimspiel wieder anders zu!
Es spielten: Diana, Laura (Tor), Eva (1), Joleyn (2), Annso (1), Tessa (4/2), Joana (6/2), Clara (1), Anna (2), Eusi, Ida, Ängy (1)

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