Damen I HSG Wesertal – TSV Vellmar 26:26 (12:12)

Eins war klar: Das Spiel würde kein Zuckerschlecken werden. Vellmar hatte mittlerweile seinen schlechten Saisonstart hinter sich gelassen und stand auf Platz 2, während die HSG eines ihrer schlechtesten Spiele in der Vorwoche ablieferte. Schon im Hinrundenspiel teilte man sich die Punkte. Wie auch schon im Hinspiel kam die HSG gut ins Spiel und führte schnell 4:1 in der fünften Minute. Besonders sehenswert war hier Idas Kracher in den Winkel aus vollem Lauf. So wünscht sich das Trainerherz einen Tempogengenstoß. Bis zum 7:2 konnte die HSG durch kluges Spiel und guter Abwehrarbeit die Führung ausbauen. Danach kam eine Flaute im Angriff auf und wir vergaben einige Chancen. Die dynamischen Gäste waren auf allen Positionen gefährlich, suchten jedoch insbesondere den Erfolg über die Kreismitte oder Rechtsaußen. So kamen sie auch zu Torerfolgen und konnten beim 9:10 erstmalig in Führung gehen. Bis zur Halbzeit konnten wir jedoch das Blatt wieder wenden und somit lagen wir kurz vor der Pause mit 11:12 in Führung. 40 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff bekamen die Gäste dann noch einen Siebenmeter zugesprochen. Durch geschicktes rumdödeln schaffte es die Spielerin doch tatsächlich die Uhr runterlaufen zu lassen und die Schiris pfiffen den 7er erst nach der Halbzeitsirene an. Ist doch schön, wenn man als altgedienter Trainer noch Dinge erleben darf, die man bis dato noch nicht erlebt hat. Jedenfalls gingen wir mit einem Unentschieden in die Kabine.

Nach dem Wechsel stellten die Gäste ihren Angriff um, und stellten auf Halbrechts die Spielerin, die uns schon im Hinspiel Kopfzerbrechen bereitete. Auch diesmal war sie wieder ein stetiger Unruhestifter und machte uns zu schaffen. Im Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften auf gutem Landesliganiveau konnte Vellmar in der 35. Minute mit 14:15 in Führung gehen. Davon waren wir unbeeindruckt. Die Abwehr stand gut und im Angriff wurden die nächsten sieben Treffer von fünf Spielerinnen erzielt. Wir gingen 21:17 in Führung. Wir schrieben die 43. Minute. WAS? Erst die 43. Minute? Irgendwie verging die Zeit am heutigen Sonntag gar nicht. Die Zwei-Minutenstrafen dauerten länger und auch sonst schien die Zeit wesentlich langsamer runter zu laufen als sonst. Es sah jedenfalls gut aus zu diesem Zeitpunkt. Aber die Gäste stehen nicht umsonst auf Platz zwei. Immer und immer wieder suchten sie ihren Erfolg über Kreis oder über den Rückraum. In der Abwehr stellten sie auf eine variable 5:1 um bzw. eine kurze Deckung für Joana. Wenige technische Fehler und Fehlwürfe (zwei Pfostentreffer) führten dazu, dass Vellmar trotz einer 23:20 Führung der HSG beim 23:23 wieder ausgleichen konnte. Nun wurde es wieder einmal nervenaufreibend. HSG ging in Führung, Vellmar gleichte aus. 58 Sekunden vor dem Ende erzielte Annso mit einem frechen Siebenmeter durch die Beine die 26:25 Führung. Vellmar hatte also noch genügend Zeit den Ausgleich zu erzielen. 12 Sekunden vor dem Ende erhielt Tessa eine Zweiminutenstrafe. (Wer nun erwartet ich würde hier was zu den Schiedsrichtern schreiben, den muss ich enttäuschen. Das tue ich mir einfach nicht mehr an. Wer hierzu etwas erfahren möchte, kann den Bericht zum Hinspiel lesen, dort pfiffen uns die beiden gleichen Herren.) Also galt es die letzten Sekunden in Unterzahl zu überstehen. Leider konnte die aufopferungsvoll kämpfende Abwehr den Gegentreffer nicht verhindern. Schade….

Unter Strich muss man sagen, dass in einem tollen Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten, die Punkteteilung auch gerecht ist. Auch wenn es natürlich weh tut, solch einen Ball drei Sekunden vor Spielende zu kassieren. Somit haben die Damen zumindest einen Punkt mitgenommen aus der Serie von vier schweren Spielen in Folge.

Es spielten: Diana Henze, Laura Aßhauer (beide Tor), Ida Riedel (1), Eva Kaczor, Joana Leibecke (5), Pauline Schilke, Tessa Herbold (5/2), Joleyn Martin (2), Ann-Sophie Przyludzki (6/4), Julia Köster (1), Angela Keßeler (3), Nadine Erger (2), Katharina Kranz (1), Charlotte Schilke

Anmerkung: Die aufgeführte Tabelle in der HNA zeigte einen anderen Punktestand als die SIS-Tabelle, da die HNA schon die drei Punkte in Abzug gebracht hat, die den Damen am Ende der Saison wegen Nichterfüllung des Schiedsrichterkontingents abgezogen werden. Die Damen haben sich zum alleinigen Punktabzug bereit erklärt, um die Männer im Abstiegskampf nicht auch noch mit einem Punktabzug zu belasten.

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