Gestern empfingen wir mit dem GSV einen Wiederaufsteiger in unserer Oedelsheimer Halle. Um ein deutliches Statement zu dem Patzer gegen Fritzlar in der Vorwoche abzugeben, sollte von Anfang an die Favoritenrolle angenommen werden und dem dezimierten Kader der Baunatalerinnen gezeigt werden, dass es hier heute nichts zu holen gab.
Bereits in der Vorbesprechung wies Paster darauf hin, dass Baunatal die Angriffe vermutlich lange ausspielen wird, um Kräfte zu schonen, da sie mit lediglich einer Auswechselspielerin auf der gegenüberliegenden Bank Platz genommen hatten.
Die ersten 10 Minuten waren jedoch wahrlich nicht unsere. Diesmal lag es jedoch nicht daran, dass wir besonders viele Bälle im Angriff durch technische Fehler verdaddelten, sondern eher daran, dass wir uns von dem trägen Aufbauspiel des Gegners regelrecht einschläfern ließen. So dauerte es also ganze 12 Minuten, bis wir erstmals in Führung gehen konnten (6:5) und kurz darauf den Gegner zur Auszeit zwangen, nachdem wir die Führung um 1 Tor erweitert hatten. Was war bis dahin passiert? Wie gesagt, an den technischen Fehlern lag es diesmal nicht. Unser sonst sehr souveräner und zuverlässiger Abwehr-Mittelblock schien von dem trägen Angriffsspiel der Gegnerinnen etwas in Mitleidenschaft gezogen. Die – nennen wir sie mal „unorthodoxen“- Bewegungsabläufe der Baunataler Spielmacherin schien unsere Abwehr zu verwirren, sodass wir teilweise wie gelähmt da standen und sie einfach „machen“ ließen. Tatsächlich machte sie das gut; ob sie zum Hüftwurf ansetzte, mit einer Wurftäuschung letztendlich den Kreisläufer oder auch ihre Nebenfrau anspielte oder doch noch den Ball selbst im Tor platzierte, sie wusste mit ihrer Spielweise den Erfolg zu finden. Wir hingegen zählten in der Abwehr phasenweise nicht richtig ab, packten nicht richtig oder nicht rechtzeitig zu und verleiteten dadurch die Unparteiischen dazu, dem Gegner insgesamt 7 Strafwürfe zu gestatten. Nachdem wir uns in der Abwehr nun endlich einigermaßen stabilisiert hatten, konnten wir Stück für Stück die Führung erarbeiten. Durch Tempogegenstöße und zweite Welle kamen wir über Ängy (7:5, 13.), AnnSo (13:9, 22.) und Anna (14:10, 23.) zum Erfolg, das Potenzial für einen größeren Vorsprung konnten wir aufgrund einiger Lattentreffer und Fehlwürfe jedoch leider nicht ausschöpfen. Im Angriff hatten wir zwischenzeitlich auf 4:2 umgestellt, um die offensive 3:2:1-Abwehr des Gegner etwas zu stören. Der gewünschte Erfolg zeigte sich bedingt und Anna konnte sich einige Male zum Erfolg durchtanken. Dennoch suchten wir teilweise zu schnell den Abschluss oder das Anspiel an den Kreis, wenn er nicht frei stand und durch unsere körperliche Überlegenheit dem Gegner gegenüber sahen die Unparteiischen über das eine oder andere Foul hinweg (was jedoch nicht spielentscheidend war). Dadurch konnte Baunatal bis zur Halbzeit noch auf 16:13 verkürzen.
Den Beginn der zweiten Halbzeit verpassten wir ein wenig. Einen technischen Fehler und 4 Fehlwürfe unsererseits nutzten die Baunatalerinnen, um unsere moderate 17:13 Führung kurz nach Wiederanpfiff auf 17:16 (35.) abzukürzen. Als dann in der 41. Minute der Ausgleich zum 19:19 erfolgte, nahm Paster die nötige Auszeit und justierte an der einen oder anderen Stelle. Wie immer schien der große Meister die richtigen Worte zu wählen, denn kurz darauf drehten wir auf und konnten innerhalb der folgenden 10 Minuten wieder auf 4 Tore Vorsprung davon ziehen. Großen Anteil daran hatte AnnSo, die immer wieder und insbesondere in solchen kollektiven Schwächephasen zeigt, wie wichtig sie für die Mannschaft ist (!). Immer wieder preschte sie mit dem Ball nach vorne, wie ein Blitz zischte sie an den Gegnerinnen vorbei und konnte dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mitspielerinnen in eine gute Wurfposition bringen, die Tessa, Joleyn und Anna gerne annahmen und das Runde im Eckigen versenkten. Auch der eine oder andere Spielzug ließ sich sehen und Eva und Kati nahmen die Ableger auf Außen dankbar an. Auch wenn wir die Spielmacherin trotz einer Manndeckung nicht so 100% stilllegen konnten, so hatten wir insgesamt doch wieder mehr Gripp in die Abwehr bekommen und verschoben wesentlich besser als zu Anfang. Die Außenspielerinnen hatten wir gut im Griff, sodass wir den einen oder anderen Treffer aus dem Rückraum dann doch gut verkraften konnten. Als dem Gegner letzten Endes im Angriff die Ideen ausgingen und auch der Arm der Schiedsrichter des Öfteren in die Luft ragte, war spätestens in der 57. Minute nach dem 28:24 durch Eva klar, dass diese zwei Punkte verdient, wenn auch etwas unnötig kompliziert erarbeitet, auf unserem Konto verbucht werden konnten.
Es spielten: Diana und Laura im Tor, Eva (3), Joleyn (2), AnnSo (4), Pauline, Tessa (5), Joana (4), Clara, Anna (6), Hannah, Ida (2), Kati (1), Ängy (2)
Noch eine wichtige Sache am Rande:
Dass unsere Tribüne in der Landesliga seit Jahren gefürchtet ist, ist keine Neuheit. Ihr wart einmal mehr spitze und es tut gut, euch immer wieder als Rückhalt zu wissen!
Insbesondere, wenn man die Sporthalle verlässt, wieder in die eigenen 4 Wände zurückkehrt um sich wieder ins Privatleben zu stürzen, wird einem bewusst, dass dieser Zusammen- und Rückhalt nicht selbstverständlich ist, denn auch außerhalb der Halle kann man auf euch zählen!
Der Vater einer guten Freundin und langjährigen Sportkameradin ist an Leukämie erkrankt. Die Damenmannschaft hatte sich daher entschlossen, während den Seniorenspielen am heutigen Spieltag mit Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen etwas Geld einzunehmen, um dies für die bevorstehende Typisierungsaktion zu spenden und den Angehörigen zumindest einen Bruchteil ihrer Sorgen nehmen zu können. Wir danken dem Verein für die Unterstützung, Anja und Iris für die Organisation und den Verkauf, aber vor allem danken wir euch allen für jedes verzehrte Kuchenstück, jede Tasse Kaffee und jeden gespendeten Euro, der zusätzlich in der Spendendose landete!
Wenn ihr noch nicht registriert seid, bitte kommt am 08.12.2019 zwischen 12 und 16 Uhr in die Schwülmetalhalle (Uslarer Str. 24 in Vernawahlshausen) und lasst euch typisieren!
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