Die letzte Woche war nun wirklich nicht unsere.
Erst mussten wir die bittere Tatsache verdauen, dass Annso vermutlich für den Rest der Saison nicht mehr auflaufen wird. Dann erfolgte eine weitere Hiobsbotschaft – denn auch Anne hatte sich „unglücklich im Zweikampf“ gegen Vellmar verletzt und wird aufgrund eines Nasenbeinbruches die nächsten Wochen ausfallen.
Hinzu kam dann auch noch, dass wir krankheits- und verletzungsbedingt das Training am Mittwoch bereits etwas dürftig besetzt waren, sich die Lage am Freitag jedoch nochmals zuspitzte und wir somit mit 8 Feldspielerinnen das Training antraten. Vielen Dank an dieser Stelle an Laura, die für uns noch eine 2. Trainingseinheit hintendran hängte, damit wir nicht aufs leere Tor werfen mussten!
Somit gingen wir am Sonntag ohne Annso, Anne, die noch kränkelnde Julia, dafür aber endlich wieder mit Thekla an Bord ins Rennen. Da Thekla zunächst noch geschont werden sollte, entschied Detlef sich für einen Angriff/Abwehr-Wechsel und stellte sie ungewohnter Weise in unseren Mittelblock in die Abwehr. Als hätte sie nie was anderes gemacht, erledigte Thekla ihren Job dort mehr als souverän und baute gemeinsam mit Joana, Anna und Ängy unsere mittlere Abwehrreihe zu einer Mauer auf, an der Heiligenrode insbesondere in den ersten 7 Minuten zu verzweifeln schien. Erst in der 8. Minute gelang dem Gegner der erste Treffer, nachdem wir bereits mit einem (mittlerweile leider eher selten gewordenen) Blitzstart 5:0 in Führung gegangen waren.
Dann fingen die Spielerinnen des TSV Heiligenrode sich allmählich und konnten, nachdem Diana den ersten Strafwurf (10.) entschärfen konnte, mit dem zweiten Strafwurf auf 5:3 (11.) verkürzen. Für beide Strafwürfe gab es auch je eine Zeitstrafe, sodass wir eine Minute in doppelter Unterzahl irgendwie über die Bühne bringen mussten. Kein Problem für Lari, sie erzielte für uns den nötigen Treffer zum 6:3 (12.), den wir dringend brauchten um in dieser Phase nicht einzubrechen und trotz allem weiterhin selbstbewusst aufspielen zu können. Thekla fing kurze Zeit später einen Ball ab und konnte im Tempogegenstoß nach dem einzigen Treffer in Überzahl durch Heiligenrode erneut die 3-Tore-Führung zum 7:4 (14.) erzielen. In der 21. Minute war Heiligenrode dann auf 11:8 ran gekommen. Wenn wir manchmal schon das Problem hatten, dass wir den gegnerischen Kreis nicht immer in den Griff bekamen, so sollte es heute definitiv anders laufen. Unsere Abwehr stand nach wie vor stabil und wir konnten einige Bälle abfangen und für Tempogegenstöße nutzen. Hierbei ließen wir zwar leider zwei klare Chancen liegen, aber das passiert.
Dafür konnten wir uns im Positionsangriff mal wieder schön in Szene setzen; dank sauberer Sperren unserer Kreisläuferinnen und schönen Anspielen kamen wir insbesondere aus dem Rückraum zum Erfolg, durch einen von Lari verwandelten Strafwurf bauten wir unsere 5-Tore-Führung zum Halbzeitstand von 15:10 aus.
So gab es in der Pause nicht viel zu meckern, ein paar Verbesserungsvorschläge unseres Trainers wollten wir in die Tat umsetzen und weiterhin die technischen Fehler so gering halten, wie in der ersten Halbzeit.
Leider startete die zweite Halbzeit für uns nicht so gut wie die erste; ein Passfehler, ein Fehlwurf und eine zweiminütige Unterzahl gleich zu Beginn hinderten uns daran, den Schwung aus der ersten Halbzeit mit zu nehmen und so konnten wir erst in der 36. Minute durch Thekla, die nun auch endlich wieder im Angriff die Fänden mitziehen „durfte“, unser erstes Tor nach der Pause werfen, während Heiligenrode uns mit 3 Treffern in Folge wieder dicht auf den Fersen war.
Der offene Schlagabtausch sollte also auch in diesem Spiel nicht ausbleiben, so erzielten wir den nächsten Treffer nach erneutem Gegentor von Heiligenrode in der 37. Minute durch Natascha, ehe die gegnerische Mannschaft Sekunden später wieder auf 2 Tore zum 17:15 verkürzen konnte.
Nachdem wir eine weitere gefühlte Ewigkeit ohne Torerfolg weitergekämpft hatten (tatsächlich waren es 3 nie enden wollende Minuten, in der wir uns wieder Passfehler und Fehlwürfe leisteten und den Gegner dadurch zum 17:16 Frischluft schnuppern ließen) konnten wir durch einen schönen Ableger von Anna auf Rechtsaußen zum 18:16 erhöhen. Wie so oft an diesem Tag spielte Heiligenrode seinen Angriff dem Zeitspiel mehr als verdächtig nahe lange aus und konnte durch unsere aufkeimende Ungeduld, endlich wieder den Ball in die Hand zu bekommen, dann doch wieder den Weg zum Tor finden und auf 1 Tor Differenz zum 18:17 verkürzen. Diesmal konnten wir aber, insbesondere dank der grandiosen Rückendeckung unserer Tribüne, die Nerven behalten und ließen uns trotz des knappen Zwischenstandes nicht unter Druck setzen oder zur Hektik verleiten. Durch einen von Joana verwandelten Strafwurf und der saustarken Kathi auf Linksaußen konnten wir schnell wieder eine 3-Tore-Führung (44.) herausspielen.
Doch wer gedacht hatte, damit wäre alles klar, hatte sich getäuscht. Zwar stand unsere Abwehr weiterhin stark und ließ die Heiligenröderinnen nicht durch die Mitte zum Tor durchbrechen. Doch leider machte uns in dieser Phase die starke gegnerische Linksaußen Probleme, die den Ball trotz sauschlechtem Wurfwinkel noch in unserem Tor unterbringen konnte. Egal, passiert. Auch, dass der Gegner dann doch wieder auf ein Tor zum 22:21 (48.) herankam. Wichtig war, dass wir trotz dieser erneut knappen Sache wieder die Nerven behielten, uns von dem (…) Angriffsspiel der Gegnerinnen nicht beeindrucken ließen (die Schiedsrichter glücklicherweise auch nicht) und innerhalb der nächsten 5 Minuten kein Gegentor zuließen, uns selbst aber wieder dank Joana und Kathi nach super Vorarbeit von Anna auf 25:21 absetzen konnten.
Nach einer kurzen Auszeit durch Detlef wollten wir die verbleibenden 5 Minuten nichts mehr aus der Hand geben. Die letzten Kräfte sammeln, die Angriffe sauber und geduldig zum Abschluss bringen und in der Abwehr nach wie vor dagegen halten, das war der Plan, der letztendlich auch aufgehen sollte. Heiligenrode erzielte zwar danach nochmal 2 Tore, wir aber auch und so konnten wir mehr als verdient mit 27:23 als Sieger den Platz verlassen.
Abschließend möchte ich gerne nochmal ein paar Highlights hervorheben:
– Thekla war nach längerer Pause endlich wieder an Bord (TOI TOI TOI!!!)
– den Ausfall von Annso und Anne, bitter wie er ist, sowie die kurzfristige Erkrankung von Julia konnten wir als Team saugut kompensieren!
– unsere Abwehr trotzte dem teils sehr windigen Angriffsspiel der Heiligenröderinnen und trug einen großen Teil zum heutigen Sieg bei!
– wir haben endlich mal wieder eine 100%-Quote am Siebenmeterpunkt gezeigt (okay, es waren nur zwei, aber immerhin -> 100%!)
– es wird freitags definitiv nicht mehr Pfostenball zum Aufwärmen gespielt – denn sonst hätten wir uns locker 7 Fehlwürfe gespart und schneller die Entscheidung herbeiführen können (schönen Dank auch, Paster – aber wir wissen ja, du magst es spannend 😛 Trotzdem vielen Dank für kurzfristige Vertretung!)
– wir hatten einen saustarken 8. Spieler auf dem Feld stehen: das was ihr von der Tribüne aus für uns geleistet habt, war wirklich der Hammer und ein Traum vieler anderer Mannschaften! Vielen Dank für eure Unterstützung!!!
Es spielten:
Tine, Diana (beide Tor), Addi, Kathi (3), Anna (3), Joana (6/1), Tessa (1), Thekla (4), Lari (3/1), Naddel (1), Ida, Jackel, Ängy (6)
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