Bis zur Pause sah es danach nicht aus. Zwar ging das Team von Trainer Detlef Schröer mit 1:0 in Führung – doch das war die einzige bis zum Pausenpfiff. „Es war ein holpriger Auftakt“, analysierte Wesertals Trainer nach dem Abpfiff.
Tatsächlich tat sich die Heimsieben schwer. Tessa Herbold, Anna Riedel und Anne Steckel fehlten, und das war dem Spiel anzusehen. „Uns fehlten Variationsmöglichkeiten“, so Schröer. Und es fehlte vorne vor allem der Druck. Gute Wurfmöglichkeiten wurden kaum herausgespielt, und wenn sie sich dennoch boten oft überhastet oder unpräzise vergeben. „Vor der Pause haben wir eine Menge Chancen liegen gelassen“, fasste Schröer die erste Halbzeit zusammen.
Zwar waren auch die Gäste nicht überragend, doch es reichte, um mit der favorisierten Heim-Sieben mitzuhalten. Teilweise lagen die Gäste mit zwei Toren in Front, doch Wesertal gab nicht auf und konnte mit einem 11:11 in die Pause gehen.
Nach dem Wechsel lief es zunächst etwas besser für die Wesertalerinnen. Schnell zogen sie mit 15:12 davon und sie schienen auf dem sicheren Weg zum Sieg zu sein. Doch trotz des Drei-Tore-Vorsprungs fehlte weiter das Selbstvertrauen bei der HSG. Anders die Gäste, die trotz des Rückstandes nicht aufsteckten und weiter ihr Spiel durchzogen. Mit Erfolg. Mitte der zweiten Halbzeit waren sie zunächst auf Tuchfühlung und gingen dann mit 19:19 in Führung. Vor allem Fabienne Eidam (8) und Anette Richter (6) unterstrichen ihre Treffsicherheit.
Doch trotz Rückstands „haben wir uns nicht hängen gelassen“, lobte Schröer die Moral seines Teams. Die Gäste hatten in den ersten 50 Minuten wenig gewechselt „und wir hofften auf den Substanzverlust in ihrem Spiel.“ Der trat denn auch ein und die Wesertalerinnen drehten das Spiel erneut. Beim 22:19 in der 56. Minute war die Partie dann praktisch entschieden, die Gegenwehr der Waldhessinnen gebrochen. „Ich bin erst mal froh, dass wir gewonnen haben“, bilanzierte Schröer und gewann der nicht optimalen Spielweise seines Teams auch Positives ab: „Wir können besser spielen als wir dies heute getan haben. Wichtig ist aber zunächst einmal, dass wir gewonnen haben.“
Zufrieden war er auch mit Torfrau Diana Henze, die in der zweiten Halbzeit für die angeschlagene Christin Lange kam.
Wesertal: C. Lange, Henze (Tor) – Przyludski (8/1), Leibecke 2, Th. Riedel 3, Borchert 2, Keßeler (2/1), Scheidemann 3, Mießen 3. Stas 1, I. Riedel, ter Fehr, Köster. (mrß)