Nachdem wir am vergangenen Wochenende in Waldau trotz der kurzen Anreise schon eine für unsere Verhältnisse schwache Leistung abgeliefert hatten, wollten wir diesen Samstag trotz fast 3-stündiger Busfahrt alles anders machen und unseren treuen, mitgereisten Fans zeigen, dass wir immernoch in der Lage sind guten und schönen Handball zu spielen.
Verzichten mussten wir heute auf Thekla, welche sich im letzten Spiel verletzte, sowie Ida und Tessa aus der A-Jugend, weil diese selber ein Spiel zu später Stunde hatte.
Dafür konnten wir zum ersten Mal wieder Mimi mit auf den Spielbericht setzen, die nach langer Verletzungspause bereits seit Ende Januar wieder das Training aufgenommen hat und nun Schritt für Schritt wieder aktiv in das Spielgeschehen eingreifen wird.
So stimmte Detlef uns entsprechend mit den passenden Worten vor Spielbeginn in der Kabine ein.
Die erste Halbzeit spiegelte jedoch alles andere als das wieder, was wir uns kurz zuvor noch vorgenommen hatten.
Um es mit Joana’s Worten zusammen zufassen: Vorne Pfui, hinten Pfui, alles Pfui.
Zwar wussten wir um die Schnelligkeit des Gegners und sein Tempogegenstoß-, schnelle-Mitte- sowie 2.+3.-Welle-Verhalten Bescheid, fanden aber kein adäquates Gegenmittel gegen diese im heutigen Spiel ausschlaggebende Stärke des Gegners.
Unser Rückzugsverhalten war einfach zu langsam, statisch und nicht körperbezogen, sodass Großenlüder uns in der ersten Halbzeit überrannte und allein durch 10 Tempogegenstöße und 3 schnelle Mitte-Aktionen einen Großteil der Tore erzielte.
3 Strafwürfe und die restlichen 7 Tore aus dem Positionsangriff heraus machten die erste Hälfte für uns zu einem kleinen Desaster. Das schlimmste an der ganzen Sache war, dass wir sie regelrecht dazu einluden, da wir uns 13 Fehlwürfe erlaubten, die die gegnerische Mannschaft konsequent bestrafte. Da half es uns dann leider auch nicht, dass wir uns nur wenige technische Fehler (3 an der Zahl) leisteten, da im Angriff ansonsten nicht viel zusammenlief. Unsere Auslösehandlungen wurden nicht bis zur 100%igen Chance eiskalt runter gespielt, wie wir uns es vorgenommen hatten. Unser 1/1-Angriffsspiel mündete meist in den bereits erwähnten Fehlwürfen, der nötige Biss dahinter fehlte um vielleicht nochmal den Abpraller zu erhaschen oder einfach nur einen Frei- oder gar Strafwurf rauszuholen.
So gingen wir verdient mit einer deftigen Klatsche in die Halbzeitpause. Detlef fand die richtigen Worte, um uns wieder aufzubauen und unsere Motivation aus dem Kellergeschoss wieder auf die Dachterasse zu befördern.
Auch Thekla gab uns mit ihren stets erfrischenden Parolen einen ordentlichen Tritt in den Hintern.
In den ersten Minuten der 2. Halbzeit merkte man jedoch nicht, dass von all dem, was in der Kabine besprochen und vorgenommen worden war, irgendwas umgesetzt werden sollte.
Ein technischer Fehler und zwei Fehlwürfe gleich zu Beginn gaben Großenlüder erneut die Möglichkeit, sich mit sogar 10 Toren Führung abzusetzen.
Dann endlich kam der lang ersehnte Biss im Angriff, 4 wunderschöne und hart erkämpfte Tore von Joana sowie 2 von Marie rüttelten uns wach, und unser Kampfgeist sollte nun nicht mehr zu bändigen sein.
Die Abwehr stand kompakter, uns gelang es, ein zwei Bälle abzufangen und auch endlich mal Tempogegenstöße zu laufen, die uns in der 1. Halbzeit doch so sehr gefehlt hatten. Leider wurden diese nicht konsequent in Tore umgemünzt, hatten wir doch immer noch 10 Fehlwürfe in dieser Hälfte….
Nichts desto trotz kämpften wir uns von dem 10-Tore-Rückstand Stück für Stück über 30:22, 30:24, 32:27 zurück ins Spiel, bis wir es sogar auf einen 3-Tore-Rückstand beim 32:29 in der 55. Minute schafften. Alles war wieder offen.
Lari kam nun auch richtig in Fahrt und erzielte 4 Tore in Folge, welche leider für uns auch die letzten bleiben sollten. Im letzten Moment fehlte uns trotz einer effektiven Umstellung der Abwehr auf eine Manndeckung das Quäntchen Glück, um die zwei Punkte doch noch mit auf die Passagierliste für die lange Busfahrt zurück ins Wesertal zu setzen. Denn der Gegner erzielte nach einem Fehlwurf unsererseits erneut ein Tempogegenstoßtor und konnte kurz darauf durch seine torgefährliche und laufstarke Rückraumlinke auf 36:30 (58.) davonziehen, was für uns dann leider nicht mehr einzuholen war.
Dennoch muss man positiv erwähnen, dass wir uns in der zweiten Halbzeit stark zurück ins Spiel gekämpft haben und dieses zu keiner Zeit als verloren ansahen.
In der 2. Hälfte waren es (gerade mal) noch insgesamt 6 Tore über schnelle Mitte und Tempogegenstöße, und auch im Positionsangriff erzielte Großenlüder nur noch 5 Tore, plus die übrigbleibenden 3 verwandelten Strafwürfe, was an sich vertretbar ist.
Die vielen schnellen Tore des Gegners in der ersten Halbzeit haben uns einfach das Genick gebrochen.
Aber es kommen auch wieder bessere Tage, Mädels! Jetzt gilt es, unsere Fehler objektiv zu analysieren und intensiv im Training daran zu arbeiten. Denn am kommenden Wochenende erwartet uns in Fritzlar ein starker Aufsteiger, und dieses Spiel wird mit Sicherheit auch ein harter Kampf, der dieses Mal aber belohnt werden soll!!
Es spielten:
Tor: Tine, Aileen
Feld: Anna (4), Joana (10), Mimi, Lari (7/2), Marie (2), Anne, Milena, Naddel (3), Addi (1), Julia (1), Ängy (3/1)
Autor: Angela Keßeler
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