Zu unserem zweiten Heimspiel empfingen wir am vergangenen Sonntag die Damen des TSV Wollrode in unserer Halle. Nach der ernüchternden Niederlage gegen Böddiger/Brunslar hatten wir in den vergangenen zwei Wochen im Training an der Wurfqualität gearbeitet und versucht, uns auf dieses schwere Spiel vorzubereiten. Wie bereits in den vergangenen Wochen gestaltete sich dieses Vorhaben für unseren Trainer jedoch als sehr schwierig, da ihm aufgrund vieler Krankmeldungen oftmals nur der halbe Kader im Training zur Verfügung stand.
Wir starteten dennoch gut in das Spiel und zeigten dem Gegner die Zähne – zumindest in den ersten 10 Minuten. Eusi reagierte nach einem Pfostentreffer von Rechtsaußen blitzschnell und krallte sich den Abpraller, um ihn zum 1:0 zu verwandeln. Joleyn und Lotta zogen schnell nach und zauberten in den nächsten Minuten ein adäquates 5:1 auf die Anzeigetafel. Dies veranlasste die gegnerische Trainerin dazu, eine Auszeit zu nehmen und ihr Team neu auszurichten. Das Timeout schien Früchte zu tragen; zwar konnten wir nach dem 5:3 in der 13. Minute nochmal die Distanz auf 6:3 erhöhen, wurden dann aber in der Abwehr inkonsequent und öffneten unsere Tore, sodass die Gegnerinnen entweder ihre Kreisläuferin in Szene setzten oder durch unsere Abwehr durchbrachen und einen Strafwurf rausholen konnten. Zudem konnten wir Diana’s Paraden nicht nutzen, um über die zweite Welle den schnellen Erfolg zu erzielen, leisteten uns stattdessen den einen oder anderen Fehlpass auf unsere flinken Läuferinnen, sodass die Wollröderinnen die Oberhand behielten. Somit zückte auch Paster nach dem 6:7 (17.) schnell die grüne Karte, um neu zu justieren. Zum Glück schien auch dies zumindest einigermaßen zu fruchten, wir erhöhten den Druck im Angriff und schafften es, uns durchzusetzen. An dieser Stelle sei unser Küken Finja erwähnt, die heute stark aufspielte, sich torgefährlich machte und sich durch die Abwehr tankte, um einen Siebenmeter rauszuholen oder ihre Außenspielerin stark in Szene zu setzen. So erarbeiteten wir uns bis zur Halbzeit letztendlich wieder einen kleinen Puffer und gingen mit einem Halbzeitstand von 14:11 in die Kabine. Trotz der Führung gab es klare Worte vom Trainer und da gerade kein Ball zur Hand war, musste ein Turnschuh herhalten, um uns zu versinnbildlichen, wie er sich das mit der Wurf- und Willenskraft so vorstellte. Zum Glück war 1. in dem Mülleimer nicht viel drin und 2. ist dieser auch heil geblieben. 🙂
Leider häuften sich trotz dieser beeindruckenden Demonstration in der zweiten Halbzeit unsere Fehlwürfe und brachten uns beinahe um die zwei ersehnten Punkte. Aber eins nach dem anderen.
Diana vereitelte den ersten gegnerischen Angriff der zweiten Halbzeit und so konnten wir durch die zweite (dritte?) Welle über Eusi erstmals und kurzzeitig einen 4-Tore-Vorsprung generieren, ehe die Wollröderinnen vorrangig über ihre starke Linkshänderin und per Strafwurf auf 15:13 (33.), 17:16 (40.) und 19:18 (46.) verkürzten und letztendlich mit dem 19:21 (50.) sogar ziemlich einfach in Führung gingen. Was war in diesen 10 Minuten geschehen?! In der Abwehr waren wir immer wieder einen Schritt zu langsam, ließen unsere Nebenfrau hängen statt die Lücke mit zuzumachen und im Angriff trafen wir einfach nicht das verflixte Tor, wenn wir uns eine gute Chance erarbeitet hatten – es war doch echt zum Mäusemelken! Aber was wir vorne vergeigten, vereitelte Diana glücklicher Weise auch bei unseren Gegnerinnen. Und nachdem Lotta zur Manndeckung gegen die Rückraumrechte Wollröderin abgestellt wurde, ihren Job saustark erledigte und ihrer Gegnerin den Gar ausmachte, zogen wir Schritt für Schritt nach, erst durch Tessa per 7-Meter, kurz darauf durch Finja, die sich bärenstark durch die Abwehr tankte und Joleyn, die in der 55. Minute mit dem 22:22 den Ausgleich schaffte. Die Karten waren neu gemischt, alles war wieder offen. Nicht nur wir wurden in den verbleibenden 5 Minuten hektisch, ließen nochmal ein Gegentor zum 22:23 in der 56. Minute zu. Auch die Wollröderinnen leisteten sich verheerende technische Fehler, die wir diesmal zu unseren Gunsten über einen Tempogegenstoß zum erneuten Ausgleich nutzen konnten. Eine Minute später spielte Joleyn Kati auf Linksaußen akkurat frei und Kati netzte zum 24:23 ein. In der letzten Spielminute nahm Wollrode nochmal eine Auszeit, doch diesmal ohne den gewünschten Erfolg. Es wurde nochmal spannend (als wäre es das nicht ohnehin die ganze Zeit gewesen), nachdem wir wegen einem technischen Fehler 20 Sekunden vor Spielende den Ball abgeben mussten, doch Diana vereitelte den letzten Versuch der Gegnerinnen, zumindest noch einen Punkt in den Koffer zu packen und so gingen wir nach einem vielleicht nicht schönen, aber hart erarbeiteten Sieg verdient mit 2 Punkten von der Platte.
Vielen Dank an Mabel, die sich spontan zum Aushelfen bereit erklärt hatte und auch Thekla, die uns abermals eine wichtige Stütze auf der Bank war. Und natürlich an die lautstarke Unterstützung von der Tribüne, die sicherlich einen großen Teil zu diesem Sieg beigetragen hat!
Es spielten: Diana, Laura (Tor), Clara (1), Eva (1), Joana, Tessa (3), Joleyn (5), Linda (2), Finja (1), Lotta (2), Eusi, (2), Mabel, Kati (1), Ängy (6)
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