Unsere saubere Heimbilanz wollten wir auch am vergangenen Spieltag beibehalten, als wir den Tabellenführer aus Fritzlar in unseren eigenen 4 Wänden empfingen. Zwar mussten wir auf Annso und Ängy verzichten und wussten bereits aus dem Hinspiel um die – über alle Positionen hinweg – starke Besetzung der gegnerischen Mannschaft. Aber wir kennen auch unsere eigene Stärke und unsere Fähigkeiten und so gingen wir zwar nicht als Favorit, aber auch nicht völlig chancenlos in die Partie. Eigentlich zumindest.
Leider war bei uns von Anfang an der Wurm drin. Ehe Tessa per Strafwurf das erste Tor in der 6.Minute erzielte, hatten wir bereits und zum Glück nur 2 Gegentore gefangen, nachdem wir uns je 3 technische Fehler sowie Fehlwürfe geleistet hatten. Nur 2 Gegentore, weil wir dank Eva, die blitzschnell die Rückzugsbewegung eingeleitet und somit den Pass abgefangen hatte, sowie der saustarken Diana im Tor bis hierhin bereits Schlimmeres verhindern konnten. Zwar schafften wir kurz darauf durch Joleyn noch den Ausgleich zum 2:2, das sollte dann aber leider auch der Letzte gewesen sein. In den folgenden Minuten wurden wir förmlich überrannt. Durch die Bank weg fanden wir nicht zu unserer Form und auch eine zwischenzeitliche Auszeit unsererseits brachte leider nicht den gewünschten Erfolg. Jeder technische Fehler, den wir uns leisteten, und leider waren es insbesondere in der ersten Halbzeit zu viele, wurde von Fritzlar gnadenlos mit einem Tempogegenstoß bestraft und von einem astreinen Pass der routinierten Torhüterin Zeller gekürt. Oder aber wir liefen zu bequem nach einem Torerfolg zurück und wurden von der schnellen Mitte förmlich überrannt. Nachdem der Gegner in Minute 23. bei einem Zwischenstand von 4:10 ebenfalls eine Auszeit genommen und kurz darauf sogar noch um einen Treffer erhöht hatte, mussten wir hingegen bereits 11 Fehlwürfe sowie 10 technische Fehler verbuchen, die uns bei einer besseren Chancenverwertung der Domstädterinnen bereits jetzt das Genick gebrochen hätte. Das einzig Positive an dieser ernüchternden Statistik: von 21 Möglichkeiten schaffte Fritzlar es gerade mal 7x zum Erfolg, Diana brachte den Gegner mindestens genauso zur Verzweiflung wie deren Torhüterin es bei uns tat und selbst beim Tabellenführer gab es viele technische Fehler. Und unserer Rückzugsbewegung sei Dank konnten wir zumindest auch ein wenig Schadensbegrenzung betreiben und fingen den einen oder anderen Ball ab.
Nachdem wir trotz allem durch dreimal Joana und Eusi auf 7:11 verkürzten, keimte Hoffnung auf, dass wir das Eis jetzt gebrochen hatten, doch leider konnten wir durch etwas zu ungenau platzierte Torwürfe nicht daran anknüpfen und mussten dann samt 6-Tore-Rückstand den Weg Richtung Halbzeitstandpauke antreten.
Zwar unterliefen uns in Halbzeit 2 dann längst nicht mehr so viele technische Fehler wie noch im ersten Durchgang, was zur Folge hatte, dass der Gegner nur noch halb so viele Tempogegenstöße laufen konnte. Unsere Rückzugsbewegung funktionierte auch nach Fehlwürfen deutlich besser als zuvor und es gab lediglich 2x je eine Dreiminuten-Phase, in der Fritzlar uns mit dieser Waffe gefährlich wurde. Eigentlich eine vielversprechende Verbesserung zur ersten Halbzeit. Nun hatten wir aber ein ganz anderes Problem: in der Abwehr – eigentlich unsere Stärke – lief nun plötzlich gar nichts mehr zusammen. Unser Kernproblem war, dass wir weder die quirlige Spielmacherin rechtzeitig mit einem Stopp-Foul attackierten, wodurch sie ihre Mitspielerinnen oder sich selbst gut einzusetzen wusste. Oder aber wir packten den restlichen Rückraum gar nicht oder nur halbherzig an und ließen ihn oft ungehindert werfen. Immer wieder waren wir einen Schritt zu spät, um den Angriff zu unterbrechen und/oder das Ablegen auf die Außenspielerinnen zu unterbinden, die nun ebenfalls gekonnt die Bälle in unserem Tor versenkten.
Wir selbst hingegen hatten nach wie vor Probleme, unsere reduzierte technische-Fehler-Quote mit Torerfolgen zu belohnen. Nachdem wir einen 8-Tore-Rückstand (9:17, 11:19, 13:21 in der 42. Minute) endlich auf 16:21 in der 45. Minute durch Joana und Joleyn abkürzen konnten, schafften wir es leider nicht, uns überzeugend davon mitreißen zu lassen. Die Einzelaktionen, die zwar prinzipiell wichtig und eigentlich auch gut sind, wurden zu oft (und) mit zu wenig Selbstbewusstsein gesucht, wodurch uns der Erfolg verwehrt blieb. Als Fritzlar dann nach 54 Minuten erneut mit 8 Toren zum 19:27 davon gezogen war, hatten wir dem nur noch wenig entgegen zu setzen und ließen auch in der Rückzugsbewegung nach, wodurch die Gegnerinnen die angesprochene zweite Dreiminuten-Phase nutzten, um den Vorsprung auf 10 Tore auszubauen und mit 21:31 verdient als Sieger vom Platz zu gehen.
Uns bleibt nichts anderes übrig, als die positiven Aspekte aus dieser Partie mitzunehmen, um im Training für das nächste Spiel unser Selbstbewusstsein wieder zu erlangen und unser Können ganzheitlich abzurufen:
- Diana war der Hammer und hat eine unglaubliche Leistung gezeigt!
- Unserer Nachwuchsspielerinnen – heute waren es Hannah, Jana und Linda, die uns ohne Nachzudenken aushalfen- integrieren sich super ins Team und zeigen eine super Leistung! Vielen Dank an euch drei!
- Gegen eine Mannschaft wie Fritzlar kann man ruhig auch verlieren!
- Die Reduzierung der technischen Fehler um mehr als 50% in der zweiten Halbzeit zeigt, dass wir doch manchmal auf das hören, was der Trainer uns sagt und dass wir auch ohne können, wenn wir diszipliniert aufspielen!
- Auch der Aufstiegsaspirant hat an einer Vielzahl von technischen Fehlern zu knabbern!
- Wir erzählen euch immer, dass ihr die besten Fans der Welt seid. Auch heute habt ihr uns trotz unserer eher ernüchternden Leistung bis zur letzten Minute unterstützt. Eine kurze Zwischenanalyse der Liga-Statistik bestätigt dies: Im Durchschnitt 142 Zuschauer unterstützen uns bei unseren Heimspielen, was der absolute Wahnsinn ist! Zum Vergleich: Platz 2 geht an Großenlüder mit 113 Zuschauern. Ihr seid unangefochten die Nummer 1 und darauf sind wir unglaublich stolz! Vielen Dank für euch!
Also Mädels, abermals heißt es: Mund abwischen, weiter geht’s! Nächstes Wochenende sieht die Welt wieder anders aus!
Es spielten: Diana und Laura im Tor, Eva (1), Linda, Joleyn (3), Jana, Hannah, Tessa (5/2), Joana (9/3), Clara, Anna (1), Eusi (1), Ida, Kati (1)
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