Damen I HSG Wesertal – Tuspo Waldau 25:22 (12:12)

Am zweiten Heim- und insgesamt dritten Spieltag der neuen Serie hatten wir aufgrund der Auswärtspleite gegen HoSaWo den zuletzt mitgereisten Fans und auch uns selbst gegenüber einiges wiedergutzumachen. Wir wollten an die Leistung vom ersten Heimspiel anknüpfen, nochmal eine Schibbe drauf legen, um für die kommenden Serienspiele (die sicherlich kein Zuckerschlecken werden, da wir erst zum unbekannten Aufsteiger HSG Wildungen/Friedr./Bergheim reisen und anschließend den TSV Wollrode bei uns zu Gast haben (der uns in der letzten Serie eine peinliche Heimniederlage bescherte, uns um die Vizemeisterschaft und sich selbst zum Klassenerhalt brachte)) ein kleines Punktepolster aufzubauen. 6 Punkte in den kommenden 3 Spieltagen sollten unbedingt auf unserer Habenseite erscheinen, und heute galt es einen Meilenstein dafür zu setzen.

So starteten wir wir hochmotiviert, allerdings auch etwas unter Strom stehend, in dieses schwere Spiel, in dem wir auf Naddel und Lari (beide im Urlaub) verzichten mussten.

In der vergangenen Saison konnten wir zwar beide Spiele gegen den Tuspo für uns entscheiden, jedoch waren diese stets ein harter Kampf, der seitens Waldau mit viel Aggressivität und Körpereinsatz geführt wurde, während wir jedes Mal unsere Samtpfötchen zeigten und versuchten, mit klugem Köpfchen das Spiel für uns zu entscheiden. So sollte es heute auch wieder werden – bis auf die Sache mit dem klugen Köpfchen, denn der fehlte uns zu Beginn des Spiels irgendwie vollkommen. Die ersten 8 Minuten verschliefen wir total, wodurch Waldau sich schnell durch einfache Tore aus dem Rückraum auf 2:6 absetzen und sich zunächst in Sicherheit wägen konnte. Nachdem es die erste von insgesamt 4 Zeitstrafen gegen uns bereits nach 10 Minuten hagelte, berappelten wir uns und konnten in Unterzahl 3 Tore in Folge werfen und uns kurz darauf den Ausgleich 6:6 erarbeiten. Leider schafften wir es nicht, daran festzuhalten, da wir durch erneute Zeitstrafen insgesamt 4 Minuten in Unterzahl spielen mussten und uns dadurch aus der Bahn werfen ließen. In dieser kurzen Zeit leisteten wir uns viel zu viele Passfehler bedingt durch die starke und aggressive waldauer Offensivabwehr, welche uns völlig aus dem Konzept zu bringen schien und der wir anfänglich nicht viel entgegenzusetzen hatten. Der Gegner hingegen nutzte unsere Fehler zwar für Tempogegenstöße aus, hatte jedoch ebenfalls Probleme im Torabschluss und erzielte somit „nur“ eine 4-Tore-Führung (18. Minute, 6:10). Hätten wir in der Phase nicht den starken Rückhalt durch Tine und später Diana gehabt, hätte die Sache ganz anders ausgesehen. Die grüne Karte und mahnenden Worte von Detlef kurz im Anschluss zeigten Wirkung; so schafften wir es, uns nach dem 4-Tore-Rückstand über 9:11 (24.) und 11:11 (27.) kurzzeitig sogar eine 12:11-Führung (28.) zu erarbeiten, ehe Waldau in den letzten Sekunden noch der Ausgleich zur Halbzeit gelang.

Uns war klar, dass in der zweiten Spielhälfte unbedingt eine Steigerung her musste, um diese zwei Punkte an der Weser zu halten und sie nicht nach Kassel fortziehen zu lassen. Wir mussten uns eingestehen, dass wir im Angriff viel zu viel einstecken mussten, was wir in unserer eigenen Abwehrarbeit nicht an Waldau zurückzugeben wussten. So sollte der Kampf den „zahmen“ Wesertaler Schoßkätzchen gegen die bissigen Waldauer Pitbull-Terrier (kleiner Spaß am Rande, aber sinngemäß passt es irgendwie) auch in der zweiten Halbzeit weitergehen. Doch nur weil der Terrier lauter bellt und fester zuschnappt, heißt das nicht zwangsläufig, dass er damit gegen das geduldige Kätzchen und dessen im rechten Moment eingesetzten Geschicklichkeit den längeren Atem hat. Diese Phase, in der wir einen echten Lauf hatten, dauerte zwar nicht über die gesamte Spielzeit an, diese 10-15 Minuten wurden jedoch optimal ausgenutzt und reichten uns letztendlich doch zum Sieg…

Aber alles der Reihe nach.

Nachdem die zweite Halbzeit angepfiffen worden war, begann zunächst ein offener Schlagabtausch, in der sich keines der beiden Teams absetzen konnte. In der 36. Minute bei einem Spielstand von 15:15 erhielt Waldau die 3. Zeitstrafe gegen eine ihrer zwei einzigen torgefährlichen Spielerinnen, Lena Höhne, auf welche bis zu diesem Zeitpunkt beinahe das ganze Waldauer Angriffsspiel ausgerichtet worden war. Die daraus resultierende rote Karte schien Waldau anfangs nur geringfügig zu beeindrucken; in den kommenden 7 Minuten erhielt der Gegner 3 Siebenmeter, welche er auch umzumünzen wusste und somit unsere 2-Tore-Führung in einen 17:18-Rückstand umwandelte, während wir durch eine viel zu hohe Anzahl an technischen Fehlern keinen Torerfolg verzeichnen konnten. Doch dann brach Waldau ein, man merkte schnell, dass auch bei der einzig übriggebliebenen torgefährlichen Spielerin Vanessa Künzli bald die Luft raus war und nun auch Waldau einige Bälle im Angriff verdaddelte. An dieser Stelle kommt dann die zuvor erwähnte „Geschicklichkeit“ ins Spiel. Denn in dieser Einbruchphase Waldaus nutzen wir eiskalt unsere Chance und konnten uns in wenigen Minuten die Führung erarbeiten. Durch vier Tempogegenstöße in Folge, entweder durch die blitzschnelle Reaktionsfähigkeit von Thekla und auch Diana in gefährlicher Kombination mit AnnSo’s Geschwindigkeit und Durchsetzungsvermögen sowie einer schönen Einzelaktion von Anna konnten wir 5 Tore in Folge werfen und uns somit auf 25:19 (57.) absetzen.Wir mussten bei der einen oder anderen Entscheidung der Unparteiischen ein dickes Fell beweisen und uns diese nicht zu Herzen nehmen- und es gelang uns! Zwar konnte Waldau nochmal Ergebniskosmetik betreiben und den Endstand in der letzten Minute auf 25:22 abkürzen, seit der 58. Minute war unser Sieg jedoch nicht mehr gefährdet.

Fazit: Wir haben uns heute wieder einmal das Leben selbst schwer gemacht. Hätten wir von Beginn an konzentrierter gespielt, selbst kompakter in der Abwehr gestanden statt uns durch die bissige gegnerische Abwehr verunsichern zu lassen und unsere technischen Fehler niedrig gehalten, wäre das Ergebnis deutlicher für uns ausgefallen. Lobenswert zu erwähnen ist an dieser Stelle aber auf jeden Fall unser Kampfgeist, der uns in der letzten Viertelstunde mal wieder die Punkte gesichert hat. Wir müssen jedoch unbedingt wieder mehr Kontinuität und Ruhe sowohl in den Angriff als auch in die Abwehr bekommen. Aber das Wichtigste ist: für die kommenden Spiele wieder etwas Selbstbewusstsein tanken, um endlich wieder selbstsicher aufspielen zu können und unseren Zuschauern schönen Handball zeigen zu können!

Es spielten: Tine, Diana (beide im Tor), Anna (5), Joana, Thekla (4), Kati (3), AnnSo (5/1), Tessa, Anne, Ida, Julia, Jackel (2), Ängy (6)

Am kommenden Samstag geht es wie bereits erwähnt zum unbekannten Aufsteiger HSG Wildungen/Friedr./Bergheim (Anpfiff 16 Uhr) – über eine lautstarke Unterstützung von der Tribüne würden wir uns wie immer sehr freuen!

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