1. Damen: TV Hersfeld – HSG Wesertal 20:19 (9:5)

Gegen unseren Verfolger aus Hersfeld sollte am vergangenen Samstag unbedingt der nächste Sieg her und an die guten Leistungen der vergangenen Partien angeknüpft werden. Zu ungewohnt später Stunde trafen wir um 18.30 in Hersfeld auf den starken Aufsteiger.
Ziemlich schnell mussten wir feststellen, dass dies heute ein harter Kampf werden würde. Zumal wir ab der 3. Minute bereits auf Ida verzichten mussten, die bei einem Tempogegenstoß unglücklich landete, sich am Knie verletzte und den Rest der Partie von der Bank aus beobachten musste. Bleibt zu hoffen, dass es nichts Ernsthaftes ist und die dreiwöchige Spielpause zur Rehabilitation ausreicht – die Daumen sind gedrückt! Nun ja, jedenfalls ging Hersfeld schnell mit 2:0 per Strafwurf (davon gab es heute mal wieder einige, jedenfalls zugunsten der Hersfelderinnen) in Führung, ehe wir dann bereits in der 7. Minute die erste Zeitstrafe kassierten. Während wir in den ersten 10 Minuten also bis auf 6 Fehlwürfen und 2 technischen Fehlern im Angriff nichts Brauchbares auf’s Parkett brachten, legte Hersfeld noch einen drauf und ging durch einen weiteren Strafwurf mit 5:0 in Führung. Unsere Abwehr stand nicht optimal, aber noch akzeptabel. Lediglich mit der quirligen Teichmann taten wir uns schwer, standen zu statisch und kamen hier und da einen Schritt zu spät, um die Lücke noch zu schließen. Aber die Abwehr war nicht unser Problem. Im Angriff lief nichts Gescheites zusammen, wir suchten viel zu überhastet den Abschluss. Die klare Ansage, aus dem Rückraum zu ballern, wurde nur unvorbereitet umgesetzt und blieb somit erfolglos. Über Außen Druck aufzubauen gestaltete sich aufgrund der offensiven Abwehr gegenüber unseren Außenpositionen als kaum umzusetzen und wir kamen dadurch nicht richtig in den Fluss. Erst in der 11. Minute erzielten wir endlich das erste Tor durch Tessa, die sich mit einer schönen 1:1-Aktion durchgetankt hatte. Obwohl wir anschließend zweimal binnen 5 Minuten in Überzahl spielten, schafften wir es nicht, den Folgetreffer zu erzielen, sodass Paster sich nach dem 6:1 in der 18. Minute gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen. Klare Ansage: endlich mal das Bewegungsspiel aufnehmen, durch einfache Kreuzbewegungen die gegnerische Abwehr ins Schwimmen bringen und somit die Chancen erarbeiten. Klingt so einfach, dennoch ließ die Umsetzung zu wünschen übrig. Nun kam auch noch erschwerend hinzu, dass Joana kurz darauf bereits die zweite Zeitstrafe erhielt und wir dann auch noch Pech mit dem Pfosten oder der Latte hatten. Fehlpässe und andere technische Fehler rundeten das Ganze dann ab. Das zweite Tor zu unseren Gunsten fiel erst in der 19. Minute, nachdem Pauline den Ball schön auf Außen abgelegt hatte. Wieder 6 Minuten gähnende Leere. Aber wenigstens taten sich auch die Hersfelderinnen mit unserer Abwehr schwer, die nun insgesamt einen Tick besser stand und ließen sich auch zu dem einen oder anderen Fehler hinreißen. In der 25. Minute erhielten wir dann unseren ersten Strafwurf, den Joana dankend annahm (9:3) und damit ein wenig das Eis zu brechen schien, denn wenigstens konnten wir bis zur Halbzeit die Differenz von 6 auf 4 Tore reduzieren konnten. In der Kabine gab es berechtigter Weise dann eine etwas lautere Ansprache von Paster, dessen Vitalwerte während der gesamten Partie sicherlich für jeden Mediziner alarmierend gewesen wären. Wo lag das Problem? Wie bereits angedeutet agierten wir im Angriff viel zu statisch, es gab kaum Laufbewegungen und der Abschluss wurde zu überhastet gesucht. Das sollten wir also ändern und uns saubere Chancen durch einfache Kreuzbewegung idealer Weise nach Druckaufbau über Außen erarbeiten.
Gesagt getan, Joana setzte die Vorgabe direkt super um und Tessa zog nach, sodass die Anzeigetafel nach 2 Minuten Spielzeit nun nur noch eine 2-Tore-Differenz darstellte. Auch Annso legte nun eine Schippe drauf, stieg am 9-Meter hoch und wurde mit Erfolg belohnt. Zwar saß noch immer nicht jeder Wurf, aber insgesamt lief der Ball nun in der Offensive etwas besser und wir blieben Hersfeld dicht auf den Fersen und verkürzten sogar auf 12:11 (41.). Um Joana’s Einsatz nicht zu gefährden, führten wir fortan einen Angriff-Abwehrwechsel mit Pauline durch, die ihre Sache in der Abwehr sehr gut machte und die einzig gefährliche Spielerin gut im Griff hatte. In der 42. Minute bekam sie jedoch nach einem eigentlichen Stürmerfoul ebenfalls eine Zeitstrafe, die Hersfeld nutzte und wieder etwas Distanz aufbaute. Aber dank Kati und Annso schafften wir dann sogar den Ausgleich und das Spiel war wieder offen! Die Leistung der Unparteiischen ließ dann leider doch nochmal etwas mehr nach und auf beiden Seiten wurde mit den Entscheidungen gehadert. Foulspiele wurden ungleich geahndet, wodurch uns zumindest der eine oder andere Freiwurf verwehrt blieb. Nichtsdestotrotz gingen wir in der 53. Minute sogar in Führung, wurden aber postwendend mit zwei Strafwürfen und Zeitstrafen dafür bestraft, sodass wir kurzzeitig sogar nur zu viert auf dem Parkett standen. Dennoch steckten wir die Köpfe nicht in den Sand und konnten trotz der 2-Tore-Führung von Hersfeld in der 57. Spielminute durch zweimal Joana erneut ausgleichen, obwohl sie wiederholt unsanft aus der Luft gerissen wurde, ohne dass dies eine Konsequenz für die Abwehrspielerin hatte. Als dann die gegnerische Bank wiederholt etwas zu meckern hatte und dafür eine Bestrafung erhielt, waren wir wieder in Ballbesitz und eigentlich war alles klar. Noch 46 Sekunden zu spielen, wir in Überzahl – abgeklärt runterspielen und den Abschluss in der letzten Sekunde suchen. Doch es kam wie es kommen musste, der Platz war da und so wurde der Abschluss gesucht, leider diesmal ohne Erfolg und Hersfeld kam noch einmal in die zweite Welle. Ein geschickt provoziertes Foul ließ die Schiedsrichter 11 Sekunden vor Schluss die rote Karte gegen Eusi zücken und aufgrund der neuen Regelungen bekam Hersfeld den 10. Strafwurf zugesprochen (naja, wir hatten immerhin 2). Äußerst kurios: Die Schützin säuberte, nachdem der Wurf bereits angepfiffen worden war und die Zeit wieder anlief, erst nochmal in aller Ruhe ihre Schuhsohlen ehe sie an die Linie trat, um den Wurf zu vollziehen(?!?!). Somit waren uns wertvolle Sekunden verloren gegangen, die wir zum Unentschieden eventuell noch hätten nutzen können. Der Unparteiische entschuldigte sich zwar nach dem Spiel dann noch für seine Unaufmerksamkeit (dem bedarf es keiner weiteren Kommentare), dies änderte jedoch nichts mehr daran, dass wir uns mit 20:19 geschlagen geben mussten.
Es spielten: Diana, Laura (Tor), Eva (1), Pauline, Annso (4), Joleyn, Tessa (4), Joana (6/1), Eusi (1), Ida, Naddel, Kati (1), Ängy (2)

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